Die solarbetriebene neue Schleifähre »Missunde III« ist auf dem Weg nach Kappeln. Ende Januar kommenden Jahres soll sie ihren Betrieb aufnehmen.
Die »Missunde III« wurde auf der Schiffswerft Hermann Barthel in Sachsen-Anhalt gebaut. Sie werde Kappeln Anfang kommender Woche erreichen, teilte der Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz (LKN.SH) in Schleswig-Holstein mit.
Künftig pendelt sie als Nachfogerin der heutigen »Missunde II« zwischen Kosel (Schwansen) und Brodersby (Angeln) über die Schlei. Das Besondere: Das Schiff wird ausschließlich mit Solarenergie betrieben. Allerdings hat es beim Bau und bei der Ablieferung deutliche Verzögerungen gegeben.
Ursprünglich sollte es bereits in diesem Frühling losgehen. Doch dann verzögerten als Folge des Ukraine-Krieges Lieferengpässe bei elektronischen Bauteilen den Neubau und das Hochwasser auf der Schlei die erforderlichen Umbauarbeiten. Und zuletzt machte es das dauerhafte Niedrigwasser auf der Elbe unmöglich, dass die »Missunde III« die Barthel-Werft in Derben verlassen konnte.
»Missunde« wird nach Kappeln geschleppt
Die neue E-Fähre wird in den kommenden Tagen Hamburg passieren und über den Nordostseekanal schließlich ihren vorübergehenden Liegeplatz in Kappeln erreichen. Da die Wagenseilfähre keinen eigenen Antrieb hat, wird sie die rund 460 Kilometer lange Strecke geschleppt werden.
Der rund 3,3 Mio. € teure Neubau ist den Angaben zufolge leiser, deutlich größer als ihre 2003 in Dienst gestellte Vorgängerin und fährt komplett emissionsfrei. Erstmals können mit diesem Schiff auch Reisebusse und Agrarfahrzeuge über die Schlei setzen, heißt es. Das Vorgängerschiff hat jährlich bis zu 120.000 Fahrzeuge und 50.000 Fahrräder befördert. Die neue Fähre wird ein Gewicht von 50 t und bis zu 45 Personen gleichzeitig bewegen können.