Inmitten der laufenden Übernahme durch MSC präsentiert der Hamburger Terminalbetreiber HHLA eine ernüchternde Zwischenbilanz.
Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) hat in den ersten neun Monaten deutliche Einbußen beim Umschlag, Umsatz und Ergebnis verbuchen müssen. Der anhaltende Krieg in der Ukraine, geopolitische Spannungen, Inflation und steigende Zinsen hätten die weltweite konjunkturelle Erholung nach der Pandemie weiter ausgebremst, heißt es.
Beim Containerumschlag an den Terminals musste die HHLA Einbußen von 8,5% auf 4,45 Mio. TEU (Vorjahr: 4,87 Mio. TEU) hinnehmen. Schlechter ist derzeit nur die Bilanz in den bremischen Häfen. An den drei Hamburger Terminals lag das Minus bei etwas geringeren 6,9%, hier gingen 4,28 Mio. TEU (Vorjahr 4,6 Mio. TEU) über die Kaikanten. Vor allem geringere Mengen aus/nach China hätten die Bilanz eingetrübt, heißt es.
Feeder-Quote der HHLA sinkt weiter ab
Aber auch im Feeder-Segment habe das Volumen stark unter dem Vorjahr gelegen. Neben dem sanktionsbedingten Wegfall des Russland-Geschäfts habe es auch in den Verkehren von/nach Schweden und Polen Einbußen gegeben. Die Feederquote sank von 20,5% auf 18,4%.
Insgesamt fiel der Umsatz des börsennotierten Teilkonzerns Hafenlogistik um 7,4% auf gut 1 Mrd. € (Vorjahr: 1,14 Mrd. €). Das operative Ergebnis (Ebit) ging sogar um 57,4% auf 61,8 Mio. € zurück. Im Ergebnis nach Steuern und nach Anteilen anderer Gesellschafter blieben lediglich 3,1 Mio. € (Vorjahr: 61,3 Mio. €) in der Kasse.
Intermodal-Geschäft der HHLA schwächelt ebenfalls
Aber auch die bislang erfolgsverwöhnte Intermodal-Tochter Metrans hat an Schwung verloren. Der Containertransport verringerte sich um -3,4% auf 1,2 Mio. TEU. Die Bahntransporte nahmen sich im Vergleich zum Vorjahr um -1,6% auf 1 Mio. TEU ab. Von dem Rückgang seien alle wesentlichen Relationen betroffen gewesen, insbesondere aber die polnischen Verkehre, teilte die HHLA mit. Die Straßentransporte verzeichneten einen Rückgang um 12,4% auf 185.000 TEU (Vorjahr: 211.000 TEU).
Die Umsatzerlöse im gesamten HHLA-Konzern reduzierten sich um 7,1% auf 1 Mrd. € (Vorjahr: 1,17 Mrd. Euro). Das Konzern-Betriebsergebnis (EBIT) verringerte sich um 52,8% auf 75,6 Mio. € gegenüber 160 Mio. € im Vorjahr. Die EBIT-Marge betrug 6,9 Prozent (im Vorjahr: 13,7 Prozent). Das Ergebnis nach Steuern und nach Anteilen anderer Gesellschafter belief sich auf 11,9 Mio. Euro (im Vorjahr: 69,8 Mio. Euro).
Der Ausblick fällt nicht gerade positiv aus. Es werde unverändert mit einem deutlichen Rückgang im Containerumschlag gegenüber dem Vorjahr gerechnet, heißt es. Davon werde auch der erwartete Umsatz nach unten gezogen. Das Betriebsergebnis (EBIT) dürfte sich in einer Bandbreite von 100 Mio. € bis 120 Mio. € eher am unteren Ende einpendeln.