Die Flotte Hamburg bekommt bald ein neues Lotsenversetzschiff. Den Zuschlag für den Bau hat die estnische Werft Baltic Workboats erhalten.
Die Baukosten für den Neubau liegen bei rund 3 Mio. €. Es besteht die Option für die Auftragsvergabe eines weiteren baugleichen Lotsenversetzschiffes.
Der Bau des 18 m langes Schiffes auf der Werft in Estland erfolgt nach einer europaweiten Ausschreibung. Der Beschaffungsprozess wurde federführend durch die Abteilung »Neubau und Innovation« der Flotte Hamburg in enger Abstimmung mit den Hafenlotsenbrüderschaft Hamburg durchgeführt.
Flotte Hamburg setzt auf bewährtes Typschiff
Bei der Wahl des Modells standen die maximale Einsatzfähigkeit im Lotsenversetzdienst und hohe Manövrierfähigkeit im Hafengebiet im Vordergrund. Wie bereits bei den im vergangenen Jahr beauftragten Neubauten der Flotte Hamburg für die Wasserschutzpolizei wird wieder auf ein bewährtes Typschiff gesetzt.
»Die innovative Bugform des Schiffes ermöglicht das sogenannte ›Wave Piercing‹, sodass der Rumpf durch Seegang weniger stark angehoben wird. Der Komfort der Besatzung und Lotsen an Bord wird dadurch erheblich verbessert. Zudem erzeugt das Lotsenversetzschiff auch selbst weniger Wellen«, erläutert Karsten Schönewald, Geschäftsführer der Flotte Hamburg. Die »Hamburg Pilot 1« soll nach Fertigstellung die »Lotse 3« ersetzen. Die Ablieferung des Neubaus ist für das Jahr 2025 geplant.
Betrieb mit klimaneutralen Treibstoffen
Das neue Lotsenversetzschiff wird daher mit Abgasnachbehandlungstechnologie in Kombination mit dem synthetischen Treibstoff GTL (Gas-to-Liquids) ausgerüstet. Technik und Design des Schiffes sind auf einen geringen Verbrauch ausgelegt. Auf Grundlage der neuen Zero Emission Strategie der Flotte soll das Schiff zu einem späteren Zeitpunkt mit klimaneutralen Treibstoffen bebunkert werden. Hierfür sind den Angaben zufolge keine technischen Umrüstungen notwendig.
Henrik Lüders, Lotsenältermann der Hafenlotsenbrüderschaft Hamburg: »Ich freue mich sehr über den Bau des neuen Lotsenversetzbootes. Als Lotsenbrüderschaft sind wir eng in die Planung dieses Bootes eingebunden und zuversichtlich, dass der Neubau unser Versetzwesen in Hamburg noch sicherer, effizienter, umweltfreundlicher und verlässlicher machen wird.«