Zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Flusskreuzfahrtindustrie haben die European Barge Union (EBU), der Gewerschaftsverband European Transport Workers’ Federation (ETF) und der Flusskreuzfahrtverband IG RiverCruise eine Rahmenvereinbarung unterzeichnet.
Am 6. März unterzeichneten EBU, ETF und IG RiverCruise während der ITB in Berlin eine verbindliche Rahmenvereinbarung, um die Arbeitsbedingungen an Bord von Flusskreuzfahrtschiffen zu verbessern und gleiche Wettbewerbsbedingungen für die Branche zu gewährleisten.
Ziel des Rahmenabkommens ist es, einen sozial nachhaltigen Sektor mit gleichen Wettbewerbsbedingungen für die Betreiber zu schaffen, im Interesse sowohl der Arbeitgeber als auch der Arbeitnehmer. Die Vereinbarung befasst sich mit den Grundrechten der Arbeitnehmer in der europäischen Flusskreuzfahrtindustrie, der sozialen Sicherheit, den Gehältern, den Gesundheits- und Sicherheitsanforderungen, den Gebühren für Besatzungsmitglieder, den Vertrags- und Reisedokumenten, dem Zugang zu Schiffen und den Beschwerdeverfahren.
»Wir sind sehr zufrieden mit der Art und Weise, wie wir auf ein gemeinsames Ziel hingearbeitet haben: die Verbesserung der Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten an Bord von Flusskreuzfahrtschiffen. Schließlich profitieren sowohl die Arbeitgeber als auch die Arbeitnehmer von einem sozial nachhaltigen Flusskreuzfahrtsektor«, sagte Theresia Hacksteiner, Generalsekretärin der EBU.
»Wichtiger Schritt zur Verbesserung der Lebensbedingungen tausender Arbeitnehmer« in der Flusskreuzfahrt
Arno Reitsma, Präsident der IG RiverCruise, fügte hinzu: »Wir freuen uns, dass wir heute ein neues Kapitel in unserer Zusammenarbeit aufschlagen können, die auf dem Verständnis gründet, dass die Crew an Bord von Passagierschiffen die Grundlage für den Erfolg unserer Branche ist.«
Nach Auffassung von Jacques Kerkhof, dem Vorsitzenden der ETF-Sektion Binnenschifffahrt, ist diese Vereinbarung ein erster wichtiger Schritt zur Verbesserung der Lebensbedingungen tausender Arbeitnehmer. »Die ETF begrüßt insbesondere die erneute Bestätigung der Anwendbarkeit der Sozialversicherungsvorschriften, des Arbeitsschutzes, eines belästigungsfreien Umfelds sowie der Freiheit, einer Gewerkschaft beizutreten und den Zugang der Gewerkschaften zum Arbeitsplatz. Wir hoffen, dass wir durch die Umsetzung dieser Vereinbarung weiterhin einen fairen europäischen Flusskreuzfahrtsektor und gegenseitiges Vertrauen mit unseren Arbeitgebern aufbauen können«, sagte er.
Den Startschuss für die Verhandlungen über eine Rahmenvereinbarung gab die Unterzeichnung einer Absichtserklärung im Sommer 2019, in der die Parteien gemeinsam vereinbarten, eine Reihe von Problemen in der Branche anzugehen. 2020 mussten die Verhandlungen aufgrund der Covid-19-Pandemie ausgesetzt werden und konnten erst im Herbst 2022 wieder aufgenommen werden.
Am Ende steht nach Angaben der Verhandlungspartner nicht eine verbindliche Rahmenvereinbarung geführt, sondern auch ein gemeinsames Verständnis der Komplexität in der Flusskreuzfahrtbranche sowie eine gute Arbeitsbeziehung zwischen den Kreuzfahrtunternehmen und den Gewerkschaften.