Das neue Elektro-Hafenboot der AG Ems wird künftig für Fahrten durch den Emder Hafen eingesetzt. Die »Engelke« löst die »Ratsdelft« ab.
Die AG Ems hatte bereits 1995 die Hafenboote von der niedersächsischen Hafenverwaltung übernommen. Die Schiffe »Ratsdelft« und »Schreyershoek« dienten als Verkehrsmittel zwischen der Stadt und den Frachtschiffen im Hafen. »Da musste einiges investiert werden«, so AG-Ems-Vorstand Bernhard Brons.
Das neue Hafenboot ist 22,5 m lang und 5,10 m breit. Es bietet 75 Personen Platz. Gebaut wurde es auf der Diedrichs-Werft aus Oldersum. »Als Bauwerft sind wir sehr stolz, dieses Projekt mit unseren Partnern realisiert zu haben«, erklärte Matthias Brandt, Geschäftsführer der Schiffswerft Diedrich.
Mariko unterstützte Bau der »Engelke«
Unterstützt wurde das Vorhaben durch Mariko aus Leer, unter anderem bei der Antragstellung des Fördervorhabens. Das Projekt wird mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) – Programmgebiet stärker entwickelte Regionen (SER) unterstützt.
Trotz der gewollten Regionalität wurden einige spezielle Module von europäischen Nachbarn bezogen. So kommen die Arbeitskomponenten von Electric Ship Facilities in Heeg (Niederlande) und die Brennstoffzellen aus Dänemark.
Tiefgang der »Engelke« ist variabel
Da das neue Elektroboot aufgrund der sehr niedrigen Brücken in Emden sehr flachgängig sein musste, lassen sich die Ballastkammern im Rumpf zur Änderung des Tiefgangs von 1,25 m auf 1,45 m in jeweils 3-4 min absenken. Dies wurde durch das Ingenieurbüro Sternkopf aus Leer konzipiert.
Auch der Rumpf wurde den Angaben zufolge optimiert, um künftig weniger Energie zu verbrauchen. Dies sei besonders relevant, da das vollelektrische Hafenboot mit einer Methanol-Brennstoffzellen-Technologie als »Generator Cube« mit 10 kW Leistung ausgestattet ist. Weiterhin versorgt eine Solaranlage auf dem Dach mit einer 4 kWp das Schiff mit Energie.
Die erste Saison des neuen Elektro-Hafenbootes »Engelke« startet am 27. März. Ab 11 Uhr fährt das Schiff jeweils zur vollen Stunde. Zusteigen kann man am Ratsdelft oder auch an der Haltestelle am Seemannsheim (ca. 15 min später). Die Tickets sind online buchbar oder vor Ort am Verkaufshäuschen am Delft erhältlich.