Landstrom, Wesel-Datteln-Kanal, WDK, Bordstrom
Ladesäulen für Landstrom am Wesel-Datteln-Kanal WDK (© GDWS=
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Das Bundesverkehrsministerium (BMDV) unterstützt weitere Bordstrom-Projekte zur Reduzierung von Schiffsemissionen in See- und Binnenhäfen.

Die Urkunden zu den Förderbescheide aus dem Förderprogramm »BordstromTech« in Höhe von fast 1,4 Mio. € wurden jetzt durch die Parlamentarische Staatssekretärin Daniela Kluckert bei einem Workshop zu alternativen Technologien übergeben.

»Unser Ziel ist es, umwelt- und gesundheitsschädliche Schiffsemissionen in der See- und Binnenschifffahrt zu reduzieren«, so Daniela Kluckert, Parlamentarische Staatsekretärin beim Bundesministerium. Bislang wurden demnach insgesamt 10 Mio. € bewilligt.

»Grüner« Bordstrom reduziert Emissionen

Um den Einsatz herkömmlicher Dieselgeneratoren an Bord von See- und Binnenschiffen im Hafen zu reduzieren, gibt es eine ganze Reihe alternativer Technologie-Optionen. Die technologische Bandbreite der geförderten Projekte ist daher sehr vielfältig: Neben der Beschaffung mobiler Landstromanlagen werden Schiffsertüchtigungen zur Landstromnutzung, aber auch weitere klimafreundliche Technologien zur Bordstromerzeugung gefördert.

Die nun geförderten Projekte haben den Angaben zufolge das Potenzial, weitere 353 t an Treibhausgasemissionen und bis zu 123 t an Luftschadstoffemissionen pro Jahr in deutschen Häfen einzusparen. Die geförderten Projekte im Detail:

Klimafreundliche Personenschifffahrt auf der Donau

  • Die Regensburger Personenschifffahrt Klinger rüstet bei ihrem Tagesausflugsschiff »Johannes Kepler« das Bordnetz um. Statt eines Dieselaggregats soll eine Batterie für ausreichend Strom sorgen, geladen wird diese während der Liegezeiten per Landstrom. Die Warmwasserversorgung wird auf eine Brauchwasserwärmepumpe umgestellt. Um zusätzliche Energie zu sammeln, wird auf der freien Dachfläche eine Solaranlage errichtet. Das Projekt wird mit 165.000 € gefördert.

Klimafreundliches Forschungsschiff

  • Das Helmholtz-Zentrum Hereon rüstet sein Forschungsschiff um: Im Rahmen des BordstromTech-Projektes »BOCOR« (Bordstrom Coriolis) werden Bunkerstation, Brennstoffzelle, Metallhydrid-Tank und Systemsteuerung beschafft und während der wissenschaftlichen Messkampagnen in der Nord- und Ostsee ausgewertet und optimiert. Der Metallhydridtank zur Wasserstoffspeicherung wurde vom Hereon entwickelt und erforscht. Die Speicherung von Wasserstoff in Metallhydriden bietet den Vorteil, dass Wasserstoff in Metallhydridtanks chemisch gebunden wird. Das bedeutet: Eine explosive Wasserstofffreisetzung im Falle einer Tankhavarie ist technisch nicht möglich. Das Projekt wird mit 560.000 € gefördert.

Mobile Steganlage versorgt Boote mit Sonnenstrom

  • Ziel des Vorhabens von Relax Wassersport ist die Entwicklung eines autarken, schwimmend-mobilen Bootsanlegesystems mit Liegeplätzen für gewerblich touristisch genutzte Boote. Die mobile Steganlage erzeugt mit einer PV-Anlage Strom, speichert diesen in Batterien und gibt ihn je nach Bedarf an die Boote weiter – bidirektionaler Energietransfer ist hier auch mitgedacht. Das Projekt wird mit rund 230.000 € gefördert.

Schwimmende E-Ladestation

  • Die Onwater GmbH wird bei der Beschaffung einer schwimmenden E-Ladestation gefördert – diese verfügt über einen Batteriespeicher und ein umweltfreundliches Bordstromversorgungssystem zur bordseitigen und mobilen Stromversorgung in der Freizeitschifffahrt. Das Projekt wird mit rund 240.000 € gefördert.

Umweltfreundliche Service-Boote für den Bodensee

  • Das Bootsdienstleister-Unternehmen MIZU GmbH elektrifiziert seine Service-Bootsflotte, sodass die drei Werkstatt-, Montage- und Sicherheitsboote mit Bordbatterien ausgerüstet und emissionsfrei betrieben werden können. Die Vorhaben werden mit je rund 30.000 € gefördert.

Emissionsfrei Liegezeit für Schlepper

  • Die Otto Wulf GmbH & Co. ertüchtigt ihren Schlepper »Wulf 4« zur Landstromaufnahme. Hierzu werden die Dieselaggregate und die Hauptschalttafel umgebaut. Während der Liegezeit kann der Schlepper so emissionsfrei betrieben werden. Das Vorhaben wird mit rund 70.000 € gefördert.