Brücke, Hunte, Elsfleth, Binnenschiff, Deutsche Bahn
© DB InfraGO
Print Friendly, PDF & Email

Ein Duplikat der neuen Friesenbrücke soll Ressourcen und Zeit sparen. Ende 2027 und damit drei Jahre früher als geplant könnte die neue Hunte-Brücke stehen.

Die Deutsche Bahn (DB) geht bei der Beschleunigung des Neubaus der Huntebrücke innovative Wege. Um die Zeit bis zur Fertigstellung der für die Schifffahrt dringend benötigten, beweglichen Eisenbahnbrücke über die Hunte bei Elsfleth zu verkürzen, greift die DB auf ihr Know-how bei einem anderen Brückenneubau zurück: die benachbarte Friesenbrücke.

Europas künftig größte Hub-Drehbrücke wird derzeit über die Ems bei Weener gebaut und im kommenden Jahr in Betrieb gehen. Als technisches Duplikat soll dann auch die neue Huntebrücke errichtet werden.

Noch im Herbst will die DB einen entsprechenden Planfeststellungsantrag beim Eisenbahn-Bundesamt einreichen. Parallel werden die Ausschreibungsunterlagen für eine europaweite Vergabe im Wettbewerb erstellt.

Duplikat verkürzt Bauzeit für Hunte-Brücke um drei Jahre

Eine baugleiche Zwillingsbrücke über die Hunte ist dank vergleichbarer geographischer Begebenheiten und technischer Randbedingungen möglich. Außerdem kann die DB auf bekannte Technologien, Logistik und Montageflächen zurückgreifen. Abläufe, Genehmigungsprozedere und die gesamte Umsetzung können so stark beschleunigt und rund drei Jahre Zeit gespart werden. Ziel ist ein möglichst zeitnaher Baubeginn und eine Inbetriebnahme Ende 2027/Anfang 2028.

Der Neubau des drehbaren Bestandbauwerks aus dem Jahr 1927 befand sich ohnehin bereits in der Vorplanung; die Inbetriebnahme war bisher für 2030 vorgesehen. Nach der erneuten Schiffskollision binnen weniger Monate und dadurch bedingt dem Einsatz starrer, provisorischer Hilfsbrücken ist der Hafen Oldenburg nur stark eingeschränkt anlaufbar. Seeschiffe können die Hunte ab Elsfleth nicht mehr passieren. Binnenschiffe können die Brücke nur tideabhängig unterfahren.

Die Durchfahrtshöhe der neuen Brücke wird auf Verlangen der Wasserstraße um 1,93 m größer sein als bei der alten Bestandsbrücke; zudem soll die Fahrrinne für die Schifffahrt auf mindestens 42 m verbreitert werden. Durch die Erhöhung der Brücke muss sie seltener geöffnet werden.