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Senatorin Vogt (Mitte) und Vertreter ansässiger Unternehmen beim „ersten Rammschlag“ am Kalihafen (© Bremenports)
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Am Montag haben die Arbeiten an der neuen Schwerlastkaje im Kalihafen in Bremen begonnen. Mit einem „ersten Rammschlag“ sind sie offiziell eingeleitet worden.

Die insgesamt 230 m lange Kaje wird vor der bestehenden Uferlinie gebaut. Ziel ist es, künftig Frachtschiffe mit einem Tiefgang bis zu 10,5 m anlegen zu lassen.

Beim Bau kommen 825 t Spundwandstahl mit bis zu 29 m Länge, knapp 100 Pfähle zur Verankerung der Spundwand und 22.000 m3 Sand zum Einsatz. Letzterer soll die „Lücke“ zwischen alter und neuer Kaje füllen, die 13,5 m vor der Uferlinie entsteht.

Unternehmen beteiligen sich an Kosten

„Mit der hier neu entstehenden Kaje samt der zukunftsfähigen Liegeplätze setzen wir ein klares Signal, dass der Industriehafen insgesamt und der Kalihafen insbesondere nach wie vor eine wichtige hafenwirtschaftliche Bedeutung für die Stadt Bremen haben“, sagte Kristina Vogt, Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation anlässlich des Beginns der Bauarbeiten.

Sie hob die Bedeutung der über 50 Unternehmen hervor, die an der Waterkant angesiedelt sind und sich finanziell an der neuen Kaje im Kalihafen beteiligen. „Dass sich die Firmen Tiemann und Diersch & Schröder mit etwa einem Drittel der Kosten an der Gesamtbaumaßnahme beteiligen, macht deutlich, dass auch die Wirtschaft das Potential, dass wir mit dem Industrie- und Kalihafen haben, zu schätzen weiß – vielen Dank dafür“, so Vogt.

Nicht nur die Stadt, sondern auch die Unternehmen vor Ort werden etwas für das Invest bekommen, denn die neue 230 m lange und dann schwerlastfähige Kaje wird so tief im Hafengrund verankert, dass hier künftig auch Fracht- und Tankschiffe mit deutlich größerem Tiefgang von bis zu 10,5 m anlegen können.

Senatorin Vogt: „So können Arbeitsplätze und gute Arbeit hier im Hafen für die Zukunft gesichert werden. Gleichzeitig lassen sich weitaus mehr Güter über das Wasser statt per LKW transportieren, was ökologische Vorteile hat. Und nicht zuletzt ermöglicht die neue Kaje direkte Schiffsverkehre zwischen Bremen und Bremerhaven und wird dadurch zu einem verbindenden Element der bremischen Häfen.“

Umschlags-Plus am Kalihafen erwartet

Auch Vertreter der beiden ansässigen Firmen Dieter Kanning (Friedrich Tiemann GmbH & Co. KG) sowie Ian Petri (Diersch & Schröder GmbH & Co. KG) begrüßten die Weiterentwicklung des 100 Jahre alten Kalihafens durch die Baumaßnahme. So würden die infrastrukturellen Voraussetzungen für ein Wiedererstarken der Umschläge von und zu See- und Binnenschiffen ermöglicht. Zudem sei über die dann schwerlastfähige „Kalikante“ auch die Verladung großer und schwerer Komponenten für Großraum- und Schwertransporte möglich, was ebenfalls die Verlagerung von Transporten von der Straße auf das Schiff ermögliche. Nicht zuletzt werde der Kalihafen auch von dem dann größeren Tiefgang an der Kaje profitieren.

Robert Howe, Geschäftsführer von Bremenports, erklärte, dass die Bauarbeiten bei laufendem Betrieb durchgeführt werden, was logistische Herausforderungen mit sich bringt. Dennoch zeigte er sich zuversichtlich: „Ich bin aber sicher, dass sich die hervorragende Zusammenarbeit zwischen uns auf der einen und den hier ansässigen Firmen auf der anderen Seite – danke dafür an dieser Stelle – fortsetzen wird.“

Die Baukosten belaufen sich auf 6,65 Mio. €, und die Fertigstellung ist innerhalb eines Jahres geplant. Die lärmintensiven Rammarbeiten sollen innerhalb von acht Wochen abgeschlossen sein. Howe bat die Anwohner um Verständnis für die unvermeidbaren Lärmbelästigungen.

Neben den infrastrukturellen Verbesserungen wird durch den Bau der neuen Kaje Bremens Landfläche um 3.100 m2 vergrößert.