Der Seehafen Brake hat einen neuen Hochleistungskran erhalten, der von Liebherr und dem Hafenbetreiber J. Müller entwickelt wurde.
Der Kran, ein Modell der Serie LPS 600, ist speziell für die Anforderungen des Hafens Brake ausgelegt und ersetzt veraltete Anlagen aus den 1970er Jahren.
Mit einer Investitionssumme von insgesamt 7,5 Mio. € und zusätzlichen 2,5 Mio. € für eine technische Anbindung an bestehende Siloanlagen ist der Kran darauf ausgelegt, Schütt- und Stückgut effizient zu verladen. Diese technische Erweiterung verbessert den Warenumschlag erheblich und ermöglicht eine direkte Verladung in Silos. Dank eines E-Antriebs trägt der Kran außerdem zur Reduzierung von Emissionen bei.
Kran ist Teil der Modernisierung des Seehafens
Durch den neuen Kran ist eine Entladung von Schiffen direkt in die Siloanlage möglich. Die Anbindung ist eine ideale Ergänzung zu den beiden im Hafen vorhandenen pneumatischen Getreidehebern. Der Kran ist Teil eines Modernisierungskonzeptes, welches mit der Übernahme des Kranbetriebes im Jahr 2021 durch J. Müller erarbeitet wurde.
Die Entwicklungs- und Bauzeit betrug 21 Monate, ca. 650 t Stahl wurden verbaut. Der Krank wurde in Rostock gefertigt und im Ganzen nach Brake verschifft. Für den Transport wurde ein Schwergutfrachter beauftragt, der in der Lage ist, schwere und übergroße Ladungen zu befördern. Aufgrund der Größe des Kranes konnte das Schiff nicht durch den Nord-Ostsee-Kanal fahren und musste die alternative Route über die Nordsee nehmen. Nach finaler Installation, Kalibrierung und diversen Testlaufs sowie Schulungen für die Kranführer, wurde der Kran direkt in Betrieb genommen.
Lies: „Klares Bekenntnis zu Brake“
„Der neue Hochleistungskran im Seehafen Brake ist ein beeindruckendes Beispiel für die Innovationskraft und die zukunftsorientierte Weiterentwicklung unserer Hafeninfrastruktur in Niedersachsen“, sagte Olaf Lies, niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung, anlässlich der Einweihung. „Mit dieser Investition stärken wir nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Brake, sondern setzen auch neue Maßstäbe in der Hafenlogistik.“ Der Kran vereine modernste Technik mit nachhaltiger Effizienz und zeige, dass man in Niedersachsen bereit sei, die Herausforderungen der Zukunft anzunehmen und aktiv zu gestalten. Lies nannte die Investition „ein klares Bekenntnis zur Stärkung des Hafens Brake als wichtigen Logistikstandort“.
Cedric Witten, Bereichsleiter Technik/IT von J. Müller, sprach sich positiv über die Zusammenarbeit mit Liebherr aus. „Unser Team, insbesondere die Kollegen aus der Technik und Betrieb, sowie erfahrene Kranführer standen in engem Austausch mit dem Hersteller, um sicherzustellen, dass der Kran unseren spezifischen Anforderungen entspricht.“
„Dieser Kran setzt neue Maßstäbe in der Hafenlogistik und ist ein Beweis für die Innovationskraft und das technische Know-how von Liebherr“, sagte Eric Hein, Sales Manager für Hafenmobilkranke der Liebherr-MCCtec Rostock GmbH. „Wir freuen uns, gemeinsam mit J. Müller dieses Projekt realisiert zu haben und sind überzeugt, dass der Kran die Effizienz im Hafen Brake erheblich steigern wird.“
Beim Umschlag von Schüttgut erreicht der LPS 600 unter idealen Bedingungen für das in Brake gehandelte Umschlagsgut bis zu über 800 t pro Stunde. Er besitzt eine Auslage von bis zu 61 m. Beim Umschlag von Stückgut kann der Kran Lasten von 90 t bis zu einer Reichweite von 27 m und 65 t bis zu einer Reichweite von 35 m heben. Der E-Antrieb reduziert den Kohlenstoffausstoß und die Energiekosten. Damit stehe er im Einklang mit den Nachhaltigkeitszielen von J. Müller. Darüber hinaus soll das neue Kabinendesign des LPS 600 auch den Komfort und die Sicherheit des Fahrers verbessern.