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Christian Niemann, Sprecher der in Gründung befindlichen Europäischen Vereinigung der Binnenschiffer (EVdB), hat heute per Videobotschaft an seine Binnenschifferkollegen appelliert, die Proteste vorübergehend einzustellen.

Tagelang hatten die Rheinschiffer auf der Höhe des Kölner Rheinauhafens Schallsignale gegeben, um gegen den Abbau der Anlegemöglichkeiten durch die Hafengesellschaft Köln zu protestieren. Die gemeinsamen Aktionen, die von einer Facebook-Gruppe begleitet wurden, hätten ein Zwischenziel erreicht: »Hört auf zu hupen«, sagt jetzt Niemann.

Hintergrund seines Appells ist eine für den 8. März geplante Anhörung im Kölner Rathaus. Dort sollen die unterschiedlichen Standpunkte ausgetauscht und nach Lösungen gesucht werden. Sollte dies nicht zu einer Lösung führen, werde man über weitere Maßnahmen entscheiden.

Erst gestern hatte es ein gemeinsames Schreiben vom BDB, BdS, VCI und BDI gegeben. Sie hatten sich an die Kölner Oberbürgermeisterin, an den Nordrhein-Westfälischen Verkehrsminister Wüst sowie an die Wasserstraßenverwaltung gerichtet und um Unterstützung dafür gebeten. Die Liegestellen am Rhein seien für die Schifffahrt und deren Kunden von großer Bedeutung: Hier machten durchschnittlich rund 3.500 Binnenschiffe pro Jahr fest, heißt es beim BDB.

Rund 80 Mio. t an Gütern passieren per Binnenschiff den Raum Köln pro Jahr. Betroffen von der Beseitigung der Liegestelle am Rheinauhafen sei somit nicht nur der Verkehr zwischen Ober- und Niederrhein, sondern letztendlich auch der weitere Schiffsverkehr in andere Wasserstraßen wie etwa Mosel, Main, Neckar und Donau, erklärte BDB-Präsident Martin Staats. Auch niederländische Vereinigungen wie BLN Schuttevaer und die Allgemene Schippersvereniging ASV sind hinter den Kulissen aktiv geworden.

Die HGK hatte in einer Stellungnahme betont, nicht die Kaimauer sei marode, sondern nur die Festmachemöglichkeiten in Form von Ringen und Dalben. Insofern haben man aus Haftungsgründen handeln müssen. Warum man es nicht bei einer Sperrung habe bewenden lassen, sondern kurzfristig die Vorrichtungen gleich ganz entfernt hatte, erklärte die HGK hingegen nicht.