In der hitzigen Debatte um ein Anlegeverbot im Kölner Rheinauhafen stellt die HGK bis auf weiteres kostenlose Liegeplätze im Niehler Hafen zur Verfügung.
Im Februar 2018 hatte die HGK als Hafenbetreiber nach zwei schweren Unfällen im Bereich des Rheinauhafens ein Festmachverbot ausgesprochen – hitzige Proteste der Binnenschiffer waren die Folge. Das Thema hatte bundesweit Kreise gezogen, bis hinein in die Bundesverbände und in die Ministerien in Berlin und Düsseldorf. Die Binnenschiffer hatten bereits für Ende dieser Woche neue Proteste angekündigt.
Um die Lage zu entschärfen, werden jetzt von der HGK-Beteiligungsgesellschaft RheinCargo, die die Häfen in Niehl betreibt, die Ersatz-Liegestellen angeboten – allerdings nur befristet. Die HGK erarbeitet derzeit nach eigenen Angaben mit der WSV und der Stadt Köln dauerhafte Lösungsmöglichkeiten.»Wir sind uns der prekären Lage bewusst«, erklärt RheinCargo-Geschäftsführer Jan Eckel.
Etwa zehn Liegeplätze stehen in den Niehler Häfen zur Verfügung, vergleichbar mit den vorherigen Bedingungen im Rheinauhafen. Die Infrastruktur, um Landgänge zu ermöglichen, sei vorhanden. Es steht ein Autoabsetzplatz zur Verfügung, sodass die Innenstadt vom Hafen aus auch mit dem Auto erreicht werden kann. Das Hafentor 1 ist rund um die Uhr geöffnet.
Schiffe, die in den Häfen anlegen, um Ladung aufzunehmen oder zu löschen, sind nicht von den Hafengebühren befreit. Das Angebot richtet sich an Besatzungen, die Ruhezeiten benötigen oder Tätigkeiten wie Behördengänge oder Einkaufen durchführen wollen – ein primär geäußerter Wunsch der Binnenschiffer.
»Der HGK ist bewusst, dass diese Maßnahme nur zu einer temporären Lösung des Problems beiträgt. Aus diesem Grund befindet sich das Unternehmen auch in intensiven Gesprächen mit der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung und der Stadt Köln, um mittelfristig bessere Bedingungen für die Schifffahrt durch mehr Liegeplätze zu schaffen«, sagt Uwe Wedig, Vorstandsvsitzender der HGK.