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Seit vergangenen Freitag sind die bayernhafen-Standorte Regensburg und Passau für Schiffe aus Richtung Deggendorf wieder zu erreichen. Wegen der anhaltenden Trockenheit gibt es aber weiterhin Leichterungen zwischen Straubing und Vilshofen.

Am späten Donnerstagabend hatte das Wasser- und Schifffahrtsamt die Schifffahrtssperre nach einer Festfahrung von zwei Schiffen in der Nähe von Pfelling aufgehoben. Nachdem sich der Stau auf der Donau aufgelöst hatte, arbeiteten am Samstag auch wieder die Hafenkräne in Regensburg und Passau. Aufgrund der anhaltenden Trockenheit und der Unwägbarkeiten im Donauabschnitt Straubing–Vilshofen finden derzeit aber weiterhin auch Leichterungen statt.

»Der wasserseitige Umschlag im Hafen Deggendorf war praktisch zum Erliegen gekommen«, so Christian Hantke, Geschäftsleiter/Werkleiter beim Zweckverband Donau-Hafen Deggendorf. Allein im Hafen Deggendorf hätten rund 30 Schiffe und Schubleichter auf die Aufhebung der Schifffahrtssperre gewartet – diese hätten zusammen eine Ladekapazität von über 55.000 t gehabt. Mehr als 2.000 Lkw wären nötig, um eine solche Transportkapazität zur Verfügung zu stellen, berichtet Hantke.

Schiffe werden geleichtert

In Regensburg und Passau passen die Güterschiffe ihre Ladung derzeit die tagesaktuelle Abladetiefe an, indem ein Teil ihrer Ladung auf ein weiteres Schiff umgeladen oder an Land zwischengelagert wird, informiert die Bayernhafen-Gruppe. Für diesen Zweck stehen in beiden Häfen Lagerkapazitäten zur Verfügung. Zukünftig bietet bayernhafen am Standort Passau-Schalding die für die Schifffahrt und verladende Wirtschaft so wichtige Funktion des Leichterns auch direkt den Schifffahrtstreibenden an. Dadurch würden Kosten gespart, so die Hafengruppe, die so den vom Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer für diese Legislaturperiode angekündigten Maßnahmenkatalog unterstützt, mit dem das System Hafen-Schiff-Wasserstraße noch leistungsfähiger werden soll.

Der Haushaltsausschuss im Bundestag hatte letzte Woche bereits zur Unterstützung der Schiene einer Senkung der Trassenpreise zugestimmt. »In der Kombination aus unserer Infrastruktur und unseren Dienstleistungen machen wir Bahn und Binnenschiff für Unternehmen attraktiv«, sagt Joachim Zimmermann. Man sei das integrative Moment, die Schnittstelle zwischen den Verkehrsträgern. Und im Gegensatz zur Straße hätten Schiene und Wasserstraße noch Potenzial, weitere Verkehre aufzunehmen. »Wir setzen daher auf den Dialog aller Beteiligten, denn bei Individualisierung und Digitalisierung haben beide Verkehrsträger noch Luft nach oben. Wir von unserer Seite werden intensiv mitwirken, dass Bahn und Binnenschiff nach ihren Stärken eingesetzt werden«, kündigt Zimmermann an.