Nach Rekordwerten im ersten Halbjahr – vor allem im Containerbereich – beeinflusste die schon im August und vor allem im September bestehende Niederwasser-Periode das Neun-Monate-Ergebnis 2018 der Schweizerischen Rheinhäfen (SRH) negativ. Der Gesamtumschlag sank gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres um knapp 9%.
Bei den Mineralölprodukten betrug das Minus sogar gegen 24%. Einzig im Containerbereich und bei den Baustoffen ist dank den starken Ergebnissen von Januar bis Juli nach neun Monaten noch ein Plus von 11% zu sehen.
3,9 Mio. t wurden nach Angaben der SRH in den ersten drei Quartalen 2018 in den Häfen Kleinhüningen, Birsfelden und Muttenz-Au umgeschlagen. In allen Häfen musste aufgrund der hohen Frachtkosten eine Negativentwicklung hingenommen werden, am deutlichsten in den stark von der Entwicklung der Mineralölverkehre abhängigen Muttenz-Auhafen (-7%) und Birsfelden (-15%). Der Import- oder Bergverkehr in allen drei Häfen – mit gut 3,1 Mio. t der wichtigere der beiden Sektoren – nahm gegenüber der Vergleichszeit des Vorjahres um 12% ab, während der Export- oder Talverkehr bei gut 800’000 t um knapp 8% zulegen konnte.
Im Containerverkehr wurden in den Schweizerischen Rheinhäfen im Berichtszeitraum wasserseitig 95’838 TEU umgeschlagen. Gegenüber dem gleichen Zeitraum des (Rekord-)Vorjahres resultiert zwar noch ein Plus um 11,1%. Dies ist aber ausschliesslich den hohen Umschlagszahlen im ersten Halbjahr zu verdanken. Wobei zu beachten ist, dass der Vergleichsmonat September 2017 durch die »Ausnahmesituation in Rastatt« geprägt war.
Bei den flüssigen Treib- und Brennstoffen wurden in den ersten neun Monaten 2018 gut 1,4 Mio. t über die Häfen eingeführt, was einem Minus gegenüber der Vorjahreszeit um 23,6% gleichkommt. Hier war während der gesamten Berichtsperiode eine negative Tendenz feststellbar, die durch den Wasserstand im September aber noch dramatisch (-65,6%) verstärkt wurde. Die Inlandnachfrage bei den Treibstoffen (Benzin und Diesel) war im Monat September und auch für die Periode Jan – Sept ungefähr auf dem Niveau des Vorjahres und des geplanten Volumens für 2018. Beim Heizöl war jedoch ein markanter Rückgang festzustellen. Grund dafür sind sicherlich die hohen Preise und das warme Wetter.
Landwirtschaftliche Erzeugnisse, Futtermittel: Nur noch das Nötigste wird importiert
Bei den landwirtschaftlichen Erzeugnissen sanken die Mengen im 3. Quartal um 26‘000 t gegenüber dem Vorjahr, was einem Rückgang von 35% entspricht. Bei den Nahrungs- und Futtermitteln gingen die Mengen im 3. Quartal um 28‘000 t oder 20% gegenüber dem Vorjahr zurück. Sowohl für die Landwirtschaftlichen Erzeugnisse sowie für die Nahrungs- und Futtermittel gilt dasselbe: Aufgrund der Wassersituation auf dem Rhein seit Juni erübrigt sich eine eingehende Analyse und auch ein Vorjahresvergleich. Es werden nur noch die Mengen importiert welche dringend benötigt werden oder keinen vorübergehenden Lagerplatz in den Seehäfen mehr finden.
Der Bereich Steine, Erden, Baustoffe liegt aufgrund der anhaltenden Bautätigkeit mit 577‘548 t noch um 10,9% über dem Vorjahr. Aufgrund der im Vergleich zum Mittelrhein etwas besseren Pegelstände im Dreiländereck können Kiestransporte aus dem Elsass und Baden weiterhin durchgeführt werden.
Bei Eisen, Stahl und NE-Metallen hat sich der Abwärtstrend fortgesetzt. Mit knapp 43’000 t im dritten Quartal wurden 22% weniger als im zweiten und 36% weniger als im ersten Quartal umgeschlagen.