Der Hafen Straubing-Sand setzt auf nachhaltiges Wachstum, liegt er doch in einer wichtigen Biotechnologieregion. Weil in Zukunft auch mehr Güterverkehr auf dem Wasser erwartet wird, sind Investitionen u.a. in neue Hafenbecken nötig.
Wie kann der Güterverkehr der Zukunft sinnvoll bewältigt werden? Wie lässt sich die Bahnnutzung für Pendler und Geschäftsreisende attraktiver gestalten? Wie kann der Wandel hin zu einer biobasierten Wertschöpfung vor Ort gestaltet werden? Diese Zukunftsfragen diskutierten Verantwortliche des Hafens Straubing-Sand mit Rainer Haselbeck, Regierungspräsident von Niederbayern, und Peter Schmid, dem neuen Bereichsleiter für Wirtschaft, Landesentwicklung und Verkehr bei der Regierung.
Der Straubinger Hafen will in Zeiten, die von den Herausforderungen des Klimawandels geprägt sind, seiner Verantwortung mit seinen Aktivitäten zur Verkehrsverlagerung auf Schiff und Bahn gerecht werden. Um hier auch künftig auf Kurs zu bleiben sind umfangreiche Investitionen geplant, für die bei Regierungspräsident Haselbeck und Wirtschafts-Abteilungsleiter Schmid um Unterstützung geworben wurde. Nach einer Begrüßung und Präsentation des Standorts durch Oberbürgermeister Markus Pannermayr und Landrat Josef Laumer konnte sich die Besuchergruppe bei einer Führung durch das Hafenareal und einem Rundgang durch das Technologie- und Gründerzentrum von der Dynamik am Standort und der Schwerpunktsetzung auf die Bioökonomie ein Bild machen.
Hafen an der Kapazitätsgrenze
Der Straubinger Donauhafen liegt beim Umschlagvolumen seit Jahren über der ursprünglich geplanten Kapazität von rund 600.000 t Schiffsgüterumschlag pro Jahr. Im ufernahen Bereich gibt es keine freien Ansiedlungs- und Umschlagflächen mehr. Die Schiffsliegeplätze sind regelmäßig ein Engpass.
»Der flussbauliche Ausbau der Donau, der die nächsten Jahre erfolgen wird, bringt eine Belebung der Wasserstraße mit sich. Weiterhin lassen die kontinuierlich gute Entwicklung im Hafenschwerpunkt Agrargüter und Biomasse, sowie die Chancen der industriellen Biotechnologie am Standort weitere Verkehrszuwächse erwarten«, so Hafen-Geschäftsführer Andreas Löffert.
Um diese mit dem umweltfreundlichen Binnenschiff zu bewältigen sind alsbald umfangreiche Investitionen in neue Liegeplätze, Umschlagflächen und ein Umschlaggerät notwendig.
Neuer Bahnhaltepunkt Hafen
Aber nicht nur Güter sollen effektiv und umweltfreundlich transportiert werden. Auch für die rund 3.000 Beschäftigten der Hafen-Firmen wird an Alternativen zum motorisierten Individualverkehr gearbeitet. Mittlerweile führen neben Buslinien ausgeschilderte Radwege ins Hafengebiet und ein Bahnhaltepunkt wurde 2015 in die Stationsoffensive Bayern eingebracht – aktuell übrigens der einzige neue Bahnhaltepunkt für Niederbayern, der noch in der Offensive verfolgt wird. »Wir brauchen politische Unterstützung, so dass hoffentlich bald die Züge am neuen Bahnhaltepunkt Hafen halten« bringt es Bürgermeister Manfred Krä auf den Punkt. Die Gemeinde Aiterhofen ist neben dem Zweckverband Hafen für den Bahnhaltepunkt bereits in umfangreiche Vorleistungen gegangen.
Infrastruktur für biobasierte Wirtschaft
»Straubing ist der Hotspot für die bayerische Bioökonomie«, betonte Straubings Oberbürgermeister und ZVH-Verbandsvorsitzender Markus Pannermayr beim Rundgang: »Damit wir hier noch mehr passende Infrastruktur bieten können, planen wir jetzt die Erweiterung des BioCubators mit neuen Laboren und Büros. Darüber hinaus warten die Unternehmen der industriellen Biotechnologie auf den Bau der biotechnologischen Mehrzweckdemonstrationsanlage.«
»Die Verantwortlichen des TUM-Campus Straubing sind hoch identifiziert mit den wirtschaftlichen Themen der Region“, fügte Landrat Josef Laumer hinzu.
Nach der Standortbesichtigung wurden diese Themen und die nächsten Schritte Richtung Umsetzung diskutiert. Regierungspräsident Haselbeck sieht eine chancenreiche Zukunft für den Hafen Straubing-Sand und zeigte sich »beeindruckt, wie sehr der Hafen Teil der Straubinger Biotechnologie-Gesamtstrategie ist«.