Die Inbetriebnahme eines neuen 120-t-Kran eröffnet der bayernhafen Gruppe am Standort Passau neue Möglichkeiten
Die Inbetriebnahme eines neuen 120-t-Kran eröffnet der bayernhafen Gruppe am Standort Passau neue Möglichkeiten. © bayernhafen Gruppe
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Der bayernhafen Passau darf einen neuen Hafenmobilkran sein Eigen nennen. Bundesminister Andreas Scheuer hat das Umschlagwerkzeug jüngst in Betrieb genommen.

Es handelt sich um einen Hafenmobilkran von Liebherr vom Typ LHM 420, der Einzellasten mit einem Gewicht von bis zu 120 t umschlagen kann. Damit kann das neue Umschlaggerät fast doppelt so viel Gewicht heben wie sein Vorgänger. Dem bayernhafen Passau zufolge ist es der erste Hafenmobilkran aus dem Hause Liebherr, der die Abgasreinigungsstufe 5 erfüllt.

Die neue Umschlaganlage ist für den bayernhafen Passau so etwas wie eine Investition in die Zukunft, denn dadurch sollen neue Geschäftsfelder erschlossen werden. Der LHM 420 kann sowohl für Schüttgut, Stückgut als auch den für Containerumschlag genutzt werden. Auch Schwergüter wie komplette Windkraftanlagen seien für den Kran kein Problem.

Mit dem vorhandenen Kran konnten nur relativ leichtere Windflügel bewegt werden. Für schwere Komponenten wie Türme oder Aggregate mit Stückgewichten von bis zu 100 t wurde bisher ein zusätzlicher externer Kran benötigt.

Der neue 120-t-Kran schaffe dies nun alleine, was die Abläufe schneller und effizienter mache, so die bayernhafen Gruppe. Der Hafenbetreiber stärkt dadurch die »besondere Rolle des Standorts Passau für Schwergut- und Volumentransporte« und »schafft eine starke Basis für weiteres Wachstum und die Erschließung neuer Geschäftsfelder, sagt bayernhafen-Geschäftsführer Joachim Zimmermann.

Rund zehn Jahre nach der Eröffnung des trimodalen Hafenstandorts in Passau-Schalding hat bayernhafen die Infrastruktur noch einmal deutlich erweitert: So wurden die Bahnverladegleise am Kai um rund 280 m auf die komplette Kailänge von rund 880 m verlängert. Auch die Lagerkapazität für Schüttgüter wird von zwei auf zehn Silos mit dann insgesamt ca. 1.800 m³ erhöht. Kunden nutzen diese als trimodalen Umsteigebahnhof und für temporäre Zwischenlagerung.

Insgesamt beläuft sich das Investitionsvolumen für die erneute Erweiterung der Infrastruktur auf rund 4,2 Mio. €, wie die bayernhafen Gruppe mitteilt. Der Hafenbetreiber trägt damit zur Verlagerung auf Binnenschiff und Bahn bei und schafft »beste Voraussetzungen für eine neue Interaktion in Passau: die Verbindung von Binnenschiff und Bahn zu einem integrierten Transportkonzept.«

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer nahm die Einweihung den LHM 420 vor. »Die Wasserstraße ist ein wichtiger Verkehrsträger. Unser Ziel ist es, die Verkehre über die Verkehrsträger gut zu kombinieren und die Verlagerungspotenziale auf die Wasserstraße zu nutzen«, so Scheuer, der zudem sagte, dass an dem Masterplan Binnenschifffahrt intensiv gearbeitet werde.

»Mit diesem neuen Kran wird der bayernhafen Passau seine Performance erheblich steigern, und wir freuen uns, einen Teil dazu beitragen zu können«, so Patricia Rüf, Liebherr-Firmeneignerin in dritter Generation.

Der bayernhafen Passau ist Bayerns Tor von und nach Südosteuropa. Durch seine Leichterungsfunktion habe er eine Schlüsselfunktion für die Schifffahrt auf der Donau. Für Frachter, die von Südosteuropa und Österreich kämen, sei er der letzte Donauhafen vor dem nicht ausgebauten Abschnitt Vilshofen-Straubing, so die bayernhafen Gruppe. Als zertifiziertes Umschlagsunternehmen biete man in Passau das Leichtern auch direkt den Schifffahrtstreibenden an, das spare diesen somit Kosten.

Um Langstrecken-Güterverkehre auf die umweltfreundlicheren Verkehrsträger Binnenschiff und Bahn zu verlagern, müssten jedoch die Schnittstellen gestärkt werden – die Binnenhäfen. Konsequent verfolge man an seinen sechs Standorten Aschaffenburg, Bamberg, Nürnberg, Roth, Regensburg und Passau diese Strategie, so der Hafenbetreiber.