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Die niederländische Ministerin für Infrastruktur und Wasserwirtschaft, Cora van Nieuwenhuizen, stellt 72 Mio. € zusätzlich für die Verbesserung der Schifffahrtsroute von Eefde und Zutphen nach Almelo, Hengelo und Enschede bereit. Damit kann der Ausbau des Twentekanals fortgesetzt werden.

Mit dem Geld sollen rund 14 km Spundwand an der Wasserstraße ersetzt werden. Unternehmen entlang des Kanals haben den Angaben zufolge bereits 490 Mio. € aufgewendet, hauptsächlich in den Aus- und Neubau von Produktions- und Lagerhallen, den Bau eines Containerterminals und eines speziell für den erweiterten Twentekanal gefertigten Schiffes investiert, den sogenannten TwenteMax. Die lokalen Behörden haben in die Erneuerung und Verbesserung der Kais und den Bodenschutz investiert.

Seit längerer Zeit wird über einen Ausbau des Twentekanals debattiert. Im vergangenen Jahr gab es sogar eine Ausschreibung für den Auftrag. Weil die Angst vor dem Abfluss des Kanalwassers durch Leckagen jedoch überwog, wurde das Projekt vorübergehend gestoppt.

Rijkswaterstaat arbeitete daraufhin an einem neuen Plan und kam zu dem Entschluss, dass die Kosten deutlich steigen würden, auch wegen des geplanten Ersatzes der Spundwände. Entsprechend galt es zu klären, ob zusätzliches Geld bereit gestellt wird.

Das ist nun der Fall, somit haben Unternehmen entlang der künstlichen Wasserstraße jetzt Planungssicherheit. Gleiches gilt für die Regierung, die in den Jahren zuvor nicht vergebens in den Twentekanal investiert hat.

Mehr Güter durch größere Schiffe

Durch die Verzögerung sollen die Arbeiten nun allerdings erst 2023 abgeschlossen werden, ein Jahr später als ursprünglich geplant. Nach der Verbreiterung können deutlich mehr Güter über den Twentekanal transportiert werden, da er künftig von 110 m langen Schiffen mit einem Tiefgang von bis zu 2,80 m befahren werden kann.

Ein Unternehmen, das auf den Twentekanal angewiesen ist, ist Port of Twente. Dort reagierte man entsprechend erleichtert über die Fortsetzung des Ausbaus. Damit werde der Schiffsverkehr attraktiver, was künftig zu 900 Lkw weniger pro Tag auf der Straße führen werde, hieß es.

Das Projekt zur Erweiterung des Twentekanals ist Teil des CEF cal, einem europäischen Programm, das Investitionen in Infrastruktur und intelligente Logistik in Kombination mit IKT-Anwendungen (Informations- und Kommunikationstechnik) fördert. Partner sind die Gemeinden Hengelo und Almelo, die Provinz Overijssel, der Hafen von Twente und das deutsche KNI (Kompetenznetz Individuallogistik) sowie Rijkswaterstaat und das Unternehmen Rokramix. Dazu gehören neben dem Ausbau Twentekanals auch Investitionen in Kais, Bodenschutz und das Projekt Blauwe Golf.