Der Güterumschlag per Binnenschiff und Bahn in den bayernhäfen Nürnberg und Roth hat sich im Geschäftsjahr 2018 um 6,15 % auf insgesamt 4,28 Mio. t verbessert. Hauptgrund war eine deutliche Steigerung im Bahnumschlag.
Das lange Niedrigwasser hinterließ auch bei den Zahlen im bayernhafen Nürnberg seine Spuren, denn der Güterumschlag per Schiff brach um 28 % auf 262.000 t ein. Dass die Entwicklung im Warenhandel dennoch positiv verlaufen ist, ist vor allem auf den Bahnumschlag zurückzuführen, der um 9,6 % auf 4,02 Mio. t zulegen konnte. Nach Angaben der bayernhafen Gruppe umfasst diese Steigerung sowohl den Konventionellen Bahnverkehr mit den Gütergruppen Mineralölerzeugnisse und Erze und Metallabfälle als auch den Kombinierten Verkehr (KV).
Beim Schiffsumschlag lagen demnach die Gütergruppen Düngemittel sowie Steine und Erden vorn. »Extremsituationen wie Niedrigwasser wirken sich natürlich auf unseren Schiffsumschlag aus«, sagt Alexander Ochs, Geschäftsführer der Betreibergesellschaft von bayernhafen Nürnberg und Roth, der Hafen Nürnberg-Roth GmbH. »Doch weil wir multimodal in der Verknüpfung der Verkehrsträger und vielfältig in der Kunden- und Güterstruktur sind, gleichen wir das aus. Das bewährt sich gerade in Jahren mit schwierigen Rahmenbedingungen.«
Schwergut- und Intermodalumschlag
Auch hochwertige Schwergüter wurden aufs Binnenschiff verladen und entlasteten so die Straßen. So managte der Schwergut-Spezialist Züst & Bachmeier Project im bayernhafen Nürnberg 2018 beispielsweise insgesamt vier Umschläge von rund je 500 t schweren Trafos des Siemens Transformatorenwerks Nürnberg aufs Binnenschiff und den weiteren Transport zu Kunden weltweit. Diese Schwergut-Kompetenz im bayernhafen Nürnberg sei ein entscheidender Faktor für die Standort-Sicherung von Unternehmen des Maschinen-und Anlagenbaus in der Metropolregion Nürnberg und darüber hinaus, so Ochs.
Zugverbindungen zu den Seehäfen
Der bayernhafen Nürnberg ist mehrmals pro Tag per Intermodalzug mit den deutschen Nordseehäfen Hamburg und Bremerhaven verbunden, zusätzlich verkehren fahrplanmäßig Containerzüge nach Rotterdam und ins chinesische Chengdu. Im Sommer 2018 wurde zudem die Zugverbindung mit dem Ostseehafen Lübeck aufgenommen.
Der »Bavaria Shuttle« verknüpft die Ostsee-Region inklusive Skandinavien, Russland und den Baltischen Staaten mit der Metropolregion Nürnberg – und dadurch weiter mit Süd-Deutschland, Österreich und Ost-Europa. So stehen die Zeichen beim Containerumschlag im bayernhafen Nürnberg weiter auf Wachstum: Mit 302.326 TEU im Geschäftsjahr 2018 wurden der Vorjahreswert um 14.768 TEU übertroffen, was einem Zuwachs von 5,1 % entspricht. »Unternehmen entscheiden sich bei Transporten auf der Langstrecke zunehmend für den Kombinierten Verkehr«, erläutert Ochs. »Wir planen daher, die Kapazität des Containerterminals durch Optimierungen weiter zu erhöhen. Das Genehmigungsverfahren dazu läuft bereits.«
Investitionen in die Infrastruktur
Im vergangenen Jahr hat die bayernhafen Gruppe nach eigenen Angaben 4,5 Mio. € in den Standort Nürnberg investiert. Das Geld wurde für die Vorbereitung von Ansiedlungsflächen und für über mehrere Jahre laufende Optimierungen der schienen- und wasserbezogenen Infrastruktur verwendet. Die Stadt Nürnberg und der Freistaat Bayern investierten in den Ausbau des Glasfasernetzes im Rahmen eines Förderprogramms zum schrittweisen Ausbau hochleistungsfähiger Breitbandnetze. So sind jetzt im bayernhafen Nürnberg Internet-Geschwindigkeiten von bis zu 1 Gbit / Sek. möglich. In diesem Jahr seien weitere 4 Mio. € an Investionen geplant, unter anderem für den Umbau von Kaianlagen.
Mit seiner Standort-Qualität zieht der bayernhafen Nürnberg weitere Unternehmen an: So eröffnete greenfield development, ein Projektentwickler und Investor für hochwertige Industrie- und Logistik-Immobilien, Mitte 2018 den zweiten Bauabschnitt seiner Multi-User Industrie- und Logistikanlage. Die dritte Anlage von greenfield development am Hafenbeckenkopf ist seit Oktober 2018 im Bau, die Inbetriebnahme ist für Mai 2019 geplant. Mieter wird die MTP Messtechnik Produktions GmbH. Und im bayernhafen Roth baute das EZF Entsorgungszentrum Franken seine Aktivitäten weiter aus.
»Unternehmen entscheiden sich für den bayernhafen Nürnberg, weil hier Raum für ihre wirtschaftlichen Aktivitäten ist«, bekräftigt Ochs, »die Basis bilden die Miet- und Erbbaurechtsverträge, die wir als Grundstückseigentümer bieten. Weitere Faktoren sind die trimodale Infrastruktur, die Synergie unter den Hafenansiedlern und unsere Impulse zur Standort-Qualität.«