Das auf Backwaren spezialisierte Unternehmen Hemelter Mühle will im Hafen Spelle-Venhaus am Dortmund-Ems-Kanal (DEK) rund 26 Mio. € investieren. Auch andere Unternehmen expandieren an dem Standort
Demnach soll die Summe in den kommenden fünf Jahren in den Standort fließen. Geplant sei der Bau weiterer Produktionslinien sowie ein Kompetenz-Center im Speller Hafen, hieß es.
Franz Cordesmeyer und Jan Cordesmeyer, die das über 125 Jahre alte Familienunternehmen in dritter bzw. vierter Generation führen, hätten die Ausbaupläne den Mitgliedern des Aufsichtsrates des Hafens Spelle-Venhaus bereits vorgestellt. »Der Hafen Spelle-Venhaus mit seinen trimodalen Lieferwegen bietet die Möglichkeit zu nachhaltigem Wachstum«, so Jan Cordesmeyer. Ein wichtiger Meilenstein des Erfolgs seien die flexiblen Logistikmöglichkeiten, die der Hafen mit dem Wasser-, Straßen- und Schienenanschluss biete.
Dies spiegelt sich auch in den Umschlagzahlen des Unternehmens wider: Im vergangenen Jahr wurden 340.000t Brotgetreide am Speller Standort angeliefert. Im Jahr 2010 waren es noch rund 100.000t. Für das Jahr 2024 visiert das Unternehmen eine Umschlagmenge von 500.000t an. Dafür will es im Hafen Spelle bereits bis Ende 2020 ein zusätzliches, mehr als 70m hohes Getreidesilo mit einem Fassungsvermögen für 10.000t Brotweizen errichten sowie ein Silo für 2.000t Mehl. »Neben Brotweizen sollen zukünftig auch Roggen und Dinkelweizen in Spelle zu Getreideprodukten verarbeitet werden«, deutet Jan Cordesmeyer einen Ausbau der Produktion an.
In einem weiteren Investitionsschritt sollen zwischen 2022 und 2024 ein Bürogebäude für Verwaltung, Qualitätssicherung und Entwicklung errichtet werden sowie ein viertes Mahlsystem zur Erhöhung der Mahlkapazität auf bis zu 500.000t pro Jahr.
Rund 30 neue Arbeitsplätze
Für diese Vorhaben werde sich die Investitionssumme auf etwa 15Mio. € belaufen, hieß es weiter. Maßgeblich ausschlaggebend für diese Investitionen sei die optimale Logistik, insbesondere das trimodale Konzept für Lkw, Bahn und Schiff am Standort Hafen Spelle-Venhaus, begründet Jan Cordesmeyer.
Bevor die Investitionsschritte umgesetzt werden können, stehen allerdings noch Grundstücksverhandlungen an. Durch die Erweiterung soll sich die Anzahl der Beschäftigten von heute 93 auf etwa 120 erhöhen.
Die Familienunternehmen Lambers und Laresta sind ebenfalls im Hafen Spelle ansässig. Beide Unternehmen erweitern aktuell den Verwaltungstrakt und investieren dafür rund 500.000€. Darüber hinaus seien in den kommenden Jahren weitere Bautätigkeiten zu erwarten, hieß es.
Lambers ist ein Logistikunternehmen, das heute von Werner Otte in zweiter Generation und seit Jahresbeginn von Sebastian Otte in dritter Generation geführt wird. Laresta ist ein 2010 gegründetes Schwesterunternehmen, das auf die Entsorgung und Aufbereitung von Böden spezialisiert ist.
Nachdem das Unternehmen 1999 den Betriebshof in den Speller Hafen verlegte, wurde 2009 ein Bürogebäude errichtet, um auch die Verwaltung in den Hafen zu verlagern. Heute, zehn Jahre nach der Fertigstellung, wird das Gebäude erweitert. Bis Jahresmitte sollen neun zusätzliche Büroräume entstehen. »Als der Betriebshof 1999 nach Spelle verlegt wurde, verfügte Lambers über 20 Arbeitsplätze sowie über einen Fuhrpark von 13 Fahrzeugen. Heute beschäftigen wir insgesamt über 90 Mitarbeiter und unterhalten einen Fuhrpark von 50 Fahrzeugen«, skizziert Sebastian Otte die Entwicklung.
Jens Lonnemann, gemeinsam mit Werner Otte Geschäftsführer von Laresta, stellte weitere Investitionen vor. So laufe derzeit ein Genehmigungsverfahren zur Erweiterung der Annahme, Lagerung und Behandlung von mineralischen Abfällen. In Kürze soll zudem ein neuer schwenkbarer Lkw-Abkippförderer zur Beladung von Schiffen angeschafft werden. Darüber hinaus sei der Bau einer neuen Lagerhalle mit einer Größe von 12.000m2 in Planung. Die voraussichtlichen Investitionskosten bezifferte Sebastian Otte auf rund 3Mio. €.