Letzte Woche hat der Hafenbetreiber Sächsische Binnenhäfen Oberelbe (SBO) die letzten 300 t Flussspat im Alberthafen Dresden verladen. Ab 1. April hat das Umweltamt Dresden die Lagerung im Hafen untersagt, nun müssen die Transporte per Lkw erfolgen.
Zwölf Jahre lang prägten die verschiedenfarbigen »Sandberge« das Bild des Alberthafens. Rund 270.000 t Flussspat wurden während dieser Zeit im Hafen Dresden umgeschlagen und gelagert. Pro Jahr haben etwa 35 Binnenschiffe rund 22.000 t Flussspat transportiert. Aus verschiedenen Bergwerken weltweit wird der Rohstoff per Seeschiff nach Rotterdam gebracht und anschließend per Binnenschiff zum Alberthafen Dresden, wo die sortenreine Lagerung erfolgt. Lediglich die »letzte Meile« bis zum Kunden Fluorchemie in Dohna wurde per Lkw absolviert.
Nun wurde die Lagerung ab 01. April 2019 auf der bisherigen Hafenfläche durch das Umweltamt Dresden untersagt. Grund hierfür sind laut der Behörde »erhebliche Mängel an den Hafenanlagen, die zur Gefährdung von Boden und Gewässer führen.« Damit bleibt der Fluorchemie in Dohna, die den Flussspat seit 1903 auf ihrem Gelände verarbeitet, nur eine Lösung: die Anlieferung des Rohstoffes per Lkw.
Kooperation mit UHH
»Wenn 20.000 t Flussspat ab jetzt auf der Straße transportiert werden müssen, sind das etwa 800 Lkw-Fahrten zusätzlich«, erklärt SBO-Geschäftsführer Heiko Loroff. »Dadurch werden die ohnehin schon stark befahrenen Autobahnen noch mehr belastet.«
Um die Fluorchemie bei den Flussspat-Lieferungen zu unterstützen, hat die SBO eine Kooperation mit dem Hafen Haldensleben (UHH Umschlags- und Handelsgesellschaft Haldensleben) geschlossen. Nun werden die Flussspat-Binnenschiffe in Haldensleben ausgeladen, anschließend erfolgt der Lkw-Transport in das rund 270 km entfernte Dohna.