Die Hamburger Hafen- und Logistik AG (HHLA) hat 2018 exakt die gleiche Menge Container im Hinterlandverkehr transportiert wie im Vorjahr. Innerhalb des Segments war das Ergebnis jedoch uneinheitlich: Die Bahn legte auf Kosten der Straßenverkehre zu
Im »wettbewerbsintensiven Markt der Containerverkehre im Seehafenhinterland«, so die HHLA bei der Vorlage des Geschäftsberichts, seien 1,48Mio. TEU transportiert worden. Die Bahntransporte legten verglichen mit dem Vorjahr noch einmal um 2,5% auf 1,168Mio. TEU zu. Hervorgehoben wurden die Verbindungen zwischen den norddeutschen Seehäfen sowie den Adriahäfen und dem mittel- und osteuropäischen Hinterland. Dort gab es ein überdurchschnittliches Wachstum. Auch die kontinentalen Ladungsmengen konnten gesteigert werden.
Einen deutlichen Rückgang gab es hingegen in Polen. Begründet wird dies mit einer »planmäßigen Neuausrichtung der Polzug-Aktivitäten« gingen die Transporte in Polen stark zurück. Im abgelaufenen Geschäftsjahr waren sie vollständig in die Organisation von Metrans integriert worden. Durch die Bündelung der Aktivitäten seien Strukturen und Abläufe vereinfacht und damit Synergien realisiert worden. In diesem Zusammenhang hatte die HHLA eine Anteilserhöhung an der in Prag ansässigen Metrans a.s. vollzogen. Jetzt hält das Hamburger Unternehmen 100% der Anteile
Anders als im Bahnverkehr musste bei den Straßentransporten im Großraum Hamburg ein deutlicher Rückgang hingenommen werden. Die Mengen sackten um 8,3% auf 312.000TEU ab.
Umsatz wächst
Trotz der identischen Volumenmenge konnte die HHLA ihre finanziellen Kennzahlen im Intermodal-Bereich steigern. So wuchs der Umsatz um 4,8% auf 433,8Mio. €. Die Ursache liegt offenbar im veränderten Modal Split. So habe der leicht gestiegene Bahnanteil am Gesamtaufkommen der HHLA-Intermodaltransporte von 77% auf 78,9% in Verbindung mit längeren Transportdistanzen zu der positiven Umsatzentwicklung geführt.
Das Betriebsergebnis (EBIT) erhöhte sich von 69,9 auf 89,1Mio. €. »Neben der positiven Entwicklung der durchschnittlichen Umsatzerlöse trugen auch geringere Abschreibungsbelastungen aufgrund einer Anpassung der Nutzungsdauer von Containertragwagen zu dieser Entwicklung bei«, teilte der Konzern mit. Zudem wirkte sich das Mitte 2017 in Betrieb genommene Terminal in Budapest positiv auf die Effizienz des Intermodalnetzwerks der HHLA aus. Die EBIT-Marge verbesserte sich um 3,6 Prozentpunkte auf 20,5%.
Für die Zukunft will sich die HHLA mit »bedarfsgerechten Investitionen« in den Ausbau des Intermodalnetzwerkes auftstellen. Die rückwirkend zur Jahresmitte 2018 umgesetzte Senkung der Trassenpreise im deutschen Schienengüterverkehr unterstütze dabei die Weiterentwicklung des Intermodal-Verkehrs. Mit der Inbetriebnahme von zehn neuen Mehrsystemlokomotiven im Laufe des Jahres 2018 verfüge man bei Metrans außerdem nun über 85 Rangier- und Streckenlokomotiven sowie über eine Flotte von mehr als 2.800 Containertragwagen. Das Netzwerk besteht aus insgesamt 14 Terminals im Hinterland, von denen fünf als große Hub-Terminals fungieren.
Zu Jahresbeginn war der Ausbau des Bahnhofs am Containerterminal Burchardkai (CTB) beendet worden. Dadurch erhöht sich die Leistungsfähigkeit der Anlage – schon vorher einer der größten in Europa – um mehr als ein Viertel.
Die HHLA will auch künftig in den Ausbau ihrer Terminalanlagen und die Erweiterung der intermodalen Transport- und Umschlagkapazitäten investieren. Bis 2022 seien Investitionen von 800Mio. € im Bereich Hafenlogistik geplant, wovon 350Mio. € für die Intermodal-Sparte vorgesehen sind.