Eurogate meldet leichtes Intermodal-Plus

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Der Terminalbetreiber Eurogate hat für 2018 eine gemischte Bilanz vorgelegt. Im deutschen Intermodal-Geschäft musste ein kleiner Rückgang um 0,5 % hingenommen werden. Inklusive der internationalen Standorte gab es hingegen ein kleines Plus

Die Qualität der Hinterland-Anbindungen der Seehäfen an die europäischen Wirtschaftszentren habe maßgeblichen Einfluss auf die Wettbewerbsfähigkeit der Hafenstandorte, teilte Eurogate jetzt mit. Die Intermodal-Tochtergesellschaft konnte die per Bahn und Lkw transportierten Mengen mit 654.560TEU nicht ganz auf dem Vorjahresniveau halten, das Minus liegt bei 0,5%. Positive Effekte erhofft sich das Management von einer neuen Direktverbindung des Hamburger Hafens mit dem Bahnterminal in Singen, mit der seit Januar das Netzwerk erweitert wurde.

Bei der Bilanzvorlage wurde deutlich, dass die ausländischen Aktivitäten besser laufen als die inländischen. »Inklusive der internationalen Containertransporte in Italien, Portugal und Brasilien konnten die Mengen im intermodalen Netzwerk um 2,8% auf 1,05Mio. TEU gesteigert werden«, heißt es seitens des Unternehmens.

JadeWeserPort legt zu

Insgesamt sei das Geschäftsjahr von den Auswirkungen der in den Vorjahren erfolgten Konsolidierungswelle innerhalb der Reederei-Allianzen geprägt, die für Eurogate jedoch auch positive Entwicklungen bedeuteten. Das Terminal in Hamburg konnte so im zweiten Halbjahr einen deutlichen Mengenanstieg verzeichnen und den Negativtrend der beiden Vorjahre umkehren. Der JadeWeserPort in Wilhelmshaven profitierte den Angaben zufolge vom steigenden Einsatz von Großcontainerschiffen mit bis zu 23.000TEU und verzeichnete im dritten Jahr in Folge ein zweistelliges Mengenwachstum.

In Bremerhaven blieb der Containerumschlag mit gut 5,47Mio. TEU leicht unter dem Vorjahr (-1,3%). Die Fahrplanwechsel der Reederei-Allianzen im April/Mai 2018 hätten sich anders als von vielen prognostoziert an diesem Standort nicht nennenswert ausgewirkt. »Die weiteren Aussichten werden zwar durch den Abzug von vier Transatlantik-Diensten der The Alliance zum Jahresbeginn 2019 nach Hamburg-Altenwerder getrübt, aber die Entwicklungen am NTB North Sea Terminal Bremerhaven und bei MSC Gate sind vielversprechend und können den Umschlagverlust unter Umständen mittelfristig weitgehend kompensieren«, so Eurogate.

In Hamburg sank der Umschlag zwar leicht um insgesamt 3% auf knapp 1,64Mio. TEU. Die Integration von Hamburg Süd in den Maersk-Konzern sowie die erfolgreiche Akquisition von Hyundai Merchant Marine (HMM) als neuen Kunden hätten den durch strukturelle Veränderungen bei den Reederei-Allianzen bedingten Negativtrend der vergangenen Jahre jedoch gestoppt. Somit stieg die Auslastung des Terminals nach einem schwachen ersten Halbjahr mit Rückgängen von noch rund 16% im zweiten Halbjahr wieder deutlich an. Seit Januar läuft darüber hinaus ein großer Asien-Dienst der Ocean Alliance das Eurogate-Terminal an und trage zu einer »deutlich verbesserten Auslastung« bei.

In Wilhelmshaven gab es ein Plus von 18,3% auf 655.000TEU. Der regelmäßige Anlauf eines Westafrika-Dienstes von Maersk, die neue Rolle als »Last Port of Call« eines Fernost-Dienstes der 2M-Allianz sowie die sogenannte Ganzjahreswirkung des 2017 gewonnen Fernost-Dienstes der Ocean Alliance waren für die neuerliche Steigerung des Gesamtumschlags ausschlaggebend.

Unsicherer Ausblick

Beim Ausblick auf das laufende Jahr bleibt der Eurogate-Konzern relativ unkonkret. »Die Rahmenbedingungen werden sich kaum verändern. Die Konsolidierungsbewegungen zwischen den Reedereien sind zwar noch nicht abgeschlossen, werden aber voraussichtlich nicht zu gravierenden Veränderungen führen. Die jetzt schon starke Marktkonzentration unter den Reederei-Allianzen und die anhaltende Schiffsgrößenentwicklung lassen allerdings den Leistungs- und Kostendruck auf Seiten der Terminalbetreiber weiter ansteigen«, heißt es.

Insgesamt sieht sich das Unternehmen aber »gut positioniert«. Verschiedene Projekte zur Prozess-Optimierung seien bereits initiiert. Die mittel- bis langfristige Steigerung des Automatisierungsgrades im Containerumschlag und die Einführung moderner, digitaler Steuerungsmethoden für das operative Geschäft stehen dabei im Mittelpunkt.