Unter dem Titel »Digital in Practice« anlässlich der Transport- und Logistikmesse in München präsentierten die Oberrheinhäfen heute das RheinPorts Information System RPIS.
Die Hafendirektoren von Karlsruhe, Strassburg und der Schweizerischen Rheinhäfen betonten die Bedeutung der Digitalisierung der Binnenschifffahrt. Die Verkehrsmanagementplattform für Containerverkehre ist in Betrieb und ermöglicht das elektronische Anmelden von Schiffen an Containerterminals in den Oberrheinhäfen.
Zahlreiche Interessierte aus der Transport- und Logistikbranche, sowie Vertreter diverser Hafenbehörden liessen sich von den Veranstaltern die Funktionalität der für Binnenhäfen einzigartigen Verkehrsmanagementplattform aufzeigen. Jean-Louis Jérôme, CEO des Hafen Strassburg unterstrich die Bedeutung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit der neun beteiligten Oberrheinhäfen angesichts der neuen Herausforderungen in der Seehafen- Hinterlandlogistik und des Klimawandels: »Mit der Einführung der elektronischen Schiffsanmeldung für Containerverkehre konnte ein erstes wichtiges Etappenziel im Sommer 2018 erfolgreich erreicht werden.«
Hans-Peter Hadorn, Direktor der Schweizerischen Rheinhäfen, betonte die »Notwendigkeit, in Digitalisierungsprozesse zu investieren. Die Binnenhäfen tragen dabei eine neutrale Vermittlerrolle. Effizienz und Transparenz werden bei steigenden Verkehrsaufkommen immer wichtiger. Die Verkehrsmangementplattform ist eine Investition in die Zukunft der Binnenschifffahrt.«
Papierloser Zollverkehr in Entwicklung
Felix Harder, Geschäftsführer der RheinPorts GmbH Basel-Mulhouse-Weil am Rhein demonstrierte die Funktionalität des Systems »live« vor Ort. Die bereits umgesetzten Module beinhalten neben der elektronischen Schiffsanmeldung, die Echtzeit-Erfassung über AIS (Automatic Information System) und die Aufnahme der Containerdaten im System. Ein weiteres Modul sieht einen papierlosen Zollverkehr vor, welcher sich derzeit noch im Testbetrieb befindet.
Abschliessend informiert Patricia Erb-Korn, CEO des Rheinhafens Karlsruhe, über die weiteren Schritte der Zusammenarbeit der Oberrheinhäfen von Basel, Weil am Rhein, Mulhouse-Rhin, Neuf Brisach/Colmar, Strassburg, Kehl, Karlsruhe, Ludwigshafen und Mannheim. »In einem europäischen Folgeprojekt, dessen Beantragung sich auf der Zielgeraden befindet, soll die Weiterentwicklung der Verkehrsmanagementplattform auf weitere Standorte und Gütergruppen vorangetrieben werden. RPIS 4.0 wird die Arbeit in den Binnenhäfen Europas effizienter gestalten und die Prozesse vereinfachen«, so Erb-Korn.