Emile Hoogsteden und Andreas Stolte besiegelten die Kooperationsvereinbarung
Emile Hoogsteden und Andreas Stolte besiegelten die Kooperationsvereinbarung (Foto: Hafen Rotterdam)
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Der größte europäische Seehafen und die Hafengruppe DeltaPort Niederrheinhäfen streben eine verstärkte Kooperation an. Ziel ist, mit Hilfe der Digitalisierung das nord-rhein-westfälische Hinterland noch besser erschließen zu können und bei Transport und Logistik Einsparungen von CO2 durch die Nutzung von Abwärme zu ermöglichen.

Dazu haben beide Parteien heute in München eine Absichtserklärung unterzeichnet. Mit dem Stadthafen Wesel, dem Rhein-Lippe-Hafen Wesel, dem Hafen Voerde-Emmelsum sowie den Häfen Emmerich und Rheinberg-Orsoy stehen insgesamt fünf trimodal erschlossene Häfen zur Verfügung, um im staugeplagten Nordrhein-Westfalen nachhaltig die Verlagerung von LKW-Verkehren auf die ökologisch bedeutsamen Verkehrsträger Binnenschiff und Bahn zu ermöglichen.

Für Rotterdam seien die DeltaPort Niederrheinhäfen daher »der ideale Partner«, um die Regionen des Ruhrgebietes, des Münsterlandes, Ost-Westfalen-Lippe und des südlichen Westfalens noch effizienter erreichen zu können, heißt es. Dazu biete die DeltaPort-Gruppe mit ihren Möglichkeiten und Schwerpunkten im Bereich Agrobulk, Projektlogistik und Container-Logistik gute Voraus-setzungen zur Optimierung der Supply-Chain.

Die Kooperation der beiden Häfen richtet sich auf drei strategische Themenfelder:

  1. Beide Häfen erfahren einen starken Zuwachs auf dem Gebiet der Kühllogistik. Zusammen untersuchen beide Parteien, wie diese Güterströme noch zuverlässiger, effizienter und nachhaltiger unterstützt und transportiert werden können.
  2. Der Digitalisierungsprozess in der Logistik soll vorangetrieben werden. Effizien-tere Gestaltung der Prozessabläufe im Transport, bei Umschlag, Lagerhaltung und Kommissionierung und auch die Stärkung der Transparenz für den Kunden stehen hier im Fokus der gemeinsamen Entwicklungen. Der strukturelle digitale Informationsaustausch (z.B. durch Rotterdamer Produkte wie Boxinsider und mobile OCR) zwischen beiden Häfen wird weiter ausge-baut. Mehr Transparenz und eine höhere Zuverlässigkeit ermöglichen den weiteren Ausbau des intermodalen Verkehrs und tragen so zur besseren Erreichbarkeit der DeltaPort Niederrheinhäfen und Rotterdams bei.
  3. Augenmerk wird auch auf die ökologisch nachhaltige Gestaltung der einzelnen Schritte komplexer Logistiklösungen gerichtet. Rotterdam bringt hier seine Erfahrung auf dem Weg zu einem langfristig emissionsfreien Hafen ein, und die DeltaPort Niederrheinhäfen sorgen mit innovativen technologischen Projekten für einen steigenden Kundennutzen. Hervorzuheben ist hierbei das Nachhaltigkeitsprojekt »EcoPort 813«, das künftig das vorhandene Abwärmepotenzial des im Hafen Emmelsum befindlichen Aluminiumwerkes in einer Größenordnung von 136 GWh nutzen wird, um temperaturgeführte Logistikimmobilien mit CO2-neutraler Energie zu versorgen. 27.000 t CO2 können so im Rahmen der Energieversorgung der anzu-siedelnden Kühlhäuser eingespart werden. Neben der Nutzung von Abwärme für Logistikzentren im Hafen soll auch die Nachhaltigkeit für Transportlösungen (bspw. auf dem Wasser) näher untersucht werden.

Die Geschäftsführer der Häfen Rotterdam, Allard Castelein, und DeltaPort Nieder-rheinhäfen, Andreas Stolte, besiegelten die Absichtserklärung mit einem Handschlag und betonten die Wichtigkeit dieses Schrittes für alle Beteiligten. »Nicht nur sehen wir in Rotterdam den größten europäischen Seehafen, sondern vielmehr einen der führenden Innovationstreiber der Hafenlogistik«, sagt Stolte, »auch sind wir überzeugt davon, dass wir mit dieser Zusammenarbeit gemeinsam einen erheblichen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung logistischer Ketten leisten und damit für die Entlastung unserer Umwelt sorgen.«