Sektoren vernetzen, um Transporte zu initiieren – das steht auch im Mittelpunkt der neuen zweijährigen Initiative Donaulogistik für »Chemische und petrochemische Produkte mit dem Binnenschiff«.
Rund 25 Expertinnen und Experten aus Donaulogistik und Mineralölindustrie nahmen die Gelegenheit wahr, am 25. Juni im Tech Gate Vienna gemeinsam das Potenzial von flüssigen Produkten der chemischen und petrochemischen Industrie für die Donauschifffahrt zu diskutieren.
Egal ob Mineralöle, Biodiesel oder weitere chemische Produkte – die Donau kann der österreichischen Wasserstraßengesellschaft viadonau zufolge eine sichere und günstige Transportlösung für diese Produkte bieten. Zahlreiche Ballungszentren, Raffinerien und Unternehmen der chemischen Industrie liegen entlang dieser Wasserstraße. Im Bereich der Flüssiggüter laufen bis dato vor allem Mineralöle über die österreichische Donau, die mit 1,3 Mio. t im Jahr 2018 etwa 20% des Transportvolumens ausmachen – eine wichtige Gruppe, die daher auch im Mittelpunkt der Auftaktveranstaltung der neuen Schwerpunktinitiative stand.
Welches Zukunftspotenzial bietet die Donau dafür und welche strategischen Entwicklungen sind möglich? Dazu führten zahlreiche Expertinnen und Experten aus der Mineralölindustrie sowie der Tankschifffahrt rege Fachgespräche. So präsentierten Attila Heves von MOL Austria und Piotr Zielinski von Lukoil Lubricants Europe – beides Unternehmen, die über einen oder mehrere Standorte mit direktem Zugang zur Wasserstraße verfügen – darüber, wie die Donauschifffahrt effizient in die Logistik eingebunden werden kann.
Welche Herausforderungen das tägliche Transportgeschäft auf der Donau bereithält, beleuchtete Norbert Baumann von Danu Trans, bevor viadonau-Experte Mario Kaufmann abschließend einen Ausblick auf aktuelle und geplante Möglichkeiten elektronischer Gefahrgutmeldungen und des Flottenmanagements über das River Information Service (RIS) gab und dabei die Ziele von RIS für die nächsten Jahre erklärte: eine harmonisierte Korridorlösung, die ein einmaliges Melden und Reporting für donauweite Transporte ermöglichen soll.
LNG im Fokus
In einer gemeinsamen Diskussion mit allen Sprecherinnen und Sprechern sowie dem Auditorium wurde der Fokus vor allem auf strategische Entwicklungen, wie LNG (liquefied natural gas) – sowohl als Transportgut als auch als Antrieb – für Binnenschiffe gelegt. Dabei zeigte sich klar, dass solche Systemveränderungen des Sektors nur auf Basis der Zusammenarbeit von Industrie und Logistikanbietern erfolgen können.
Die Initiative »chemische und petrochemische Produkte mit dem Binnenschiff« steht erst am Anfang. Weitere chemische Produkte wie chemische Düngemittel, verschiedene Kunststoffe und andere chemische Erzeugnisse sollen in den Folgeveranstaltungen näher beleuchtet werden.