Der Zusammenschluss der DeltaPort Niederrheinhäfen kann ein wichtiger Faktor werden, um die Verlagerung von Lkw-Verkehren auf Binnenschiff und Bahn zu forcieren. Durch Bündelung müssten Güter nur noch eine kurze Strecke per Lkw transportiert werden.
Welchen Beitrag die DeltaPort Niederrheinhäfen leisten können, um dem Verkehrsinfarkt NRWs entgegenzuwirken, stand beim Besuch von Bernd Reuther, Bundestagsabgeordneter der FDP und Mitglied des Deutschen Bundestages, im Gespräch mit Andreas Stolte, Geschäftsführer von DeltaPort Niederrheinhäfen, ebenso im Mittelpunkt wie die verkehrspolitischen Rahmenbedingungen für die Lkw-Verlagerung.
An der Gesprächsrunde in Wesel beteiligt waren zudem Peter Berns, Fraktionsvorsitzender der FDF im Weseler Stadtrat, und Rudolf Kretz-Manteuffel, Mitglied im Kreistag für die FDP sowie Aufsichtsratsmitglied bei DeltaPort.
»Die Binnenhäfen können einen wichtigen Beitrag leisten, um den Verkehrsinfarkt abzumildern«, sagte Stolte. Alle notwendigen Elemente seien vorhanden, um Großteile des Güterverkehrs von der Straße auf das Wasser zu verlagern. Derzeit würden nur 8,4 % der Güter auf dem Wasserweg transportiert, auf der Straße seien es 72 %, so Stolte, der eine Verdoppelung der Güterströme auf Wasserstraßen für möglich hält.
Lkw-Transportwege verkürzen
In diesem Kontext zeichnete der Hafenexperte das Entwicklungspotenzial der DeltaPort Niederrheinhäfen mit ihren Standorten in Wesel, Voerde, Emmerich und Orsoy auf. »Wir müssen den riesigen Vorteil, dass wir außerhalb des Stauclusters liegen und untereinander durch Wasser- oder Bahnanbindung verknüpft sind und kooperieren, nutzen.« Durch die intelligente Gestaltung logistischer Ketten könnten neue Warenströme erzeugt und das Verkehrsverlagerungspotenzial ausgeschöpft werden.
Warenströme könnten an den Standorten der DeltaPort Niederrheinhäfen gebündelt und für die Zieldestination neu kommissioniert werden. Dann müssten die Güter nur noch auf der letzten Meile per Lkw transportiert werden und man könnte Stauräume gezielt umfahren, schlug Stolte vor.
Der Geschäftsführer betonte, was die Standorte für Partner so interessant macht: die trimodale Verkehrsanbindung, das 81 ha große Flächenpotenzial, die geografische Lage vor den Toren des Ruhrgebietes, aber außerhalb des Stau-clusters, ein eigener Linienschiffsverkehr zu den Überseehäfen in Amsterdam, Rotterdam und Antwerpen sowie eine eigene Bahn und Bahninfrastruktur. Damit biete man den Kunden optimale Bedingungen.
Dass die Hafenstandorte sich gerade in Sachen Nachhaltigkeit und Digitalisierung permanent weiterentwickeln und kreative Lösungen erarbeiten, zeigte Stolte am Beispiel des Nachhaltigkeitsprojekts EcoPort 813 sowie an verschiedenen Projekten zur Digitalisierung auf.
»DeltaPort hat sich in den vergangenen Jahren sehr gut entwickelt«, sagte Reuther. Dies gelte es, auch in Zukunft zu unterstützen, insbesondere bei der Ausweisung neuer Flächen sowie beim Ausbau der Infrastruktur.