Flüchtlinge werden zu Hafenschiffern ausgebildet

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Die Nachwuchsproblematik geht auch an der Hamburger Fährreederei Hadag nicht spurlos vorbei. Aufgrund von Personalknappheit fallen seit Wochen teilweise Fahrten im Hamburger Hafen aus. Besonders betroffen ist die Linie 62 von den Landungsbrücken bis Finkenwerder. Gerade in den Sommermonaten ist diese Verbindung bei vielen Einheimischen und Touristen beliebt. Medienberichten zufolge waren allein im Mai 28 Ausfälle zu verzeichnen. Als Gründe werden Betriebsstörungen angeführt. Tatsächlich fehlt der Hadag das nötige Personal, wie auch Unternehmens-Chef Tobias Haack einräumt: »Ein Teil der Probleme, die wir derzeit haben, sind in der Tat auf unsere Personalsituation zurückzuführen«. Haack leitet die Hadag seit vorigem Sommer. Schnell sei ihm klar geworden, dass neue Stellen besetzt werden müssten.

Ein Dutzend neuer Schiffsführer ist in den vergangenen Monaten zum Team gestoßen. Ab dem 1. August kommen fünf Azubis hinzu. Unter ihnen sind erstmals zwei Flüchtlinge. Ein junger Iraker und ein Syrer. »Als städtisches Unternehmen ist es uns wichtig, soziale Verantwortung zu übernehmen und junge Menschen bei der Integration zu unterstützen«, sagt Haack, den es nach eigener Aussage sehr freut, dass sich nun auch Flüchtlinge für den Beruf des Schiffsführers interessieren. Man habe lange Zeit Probleme gehabt, Personal zu finden, berichtet Haack.

Bereits in diesem Monat soll der erste der zwölf neu eingestellten Schiffsführer in den Einsatz gehen, die anderen elf sollen in den kommenden Wochen und Monaten folgen. »Wir sind zuversichtlich, dass dann auch die Ausfälle abnehmen«, sagt Haack.

Um im Hamburger Hafen eine Fähre zu steuern braucht es einen Personenbeförderungsschein. Den hätten die meisten der neu angestellten Mitarbeiter nachholen müssen. Ein Hafenpatent ist ebenfalls Voraussetzung.