A 39, Alpha E und die Schleuse Lüneburg – diese drei zentralen Großprojekte der Region haben heute im Fokus der »Infrastrukturkonferenz 2019« der Industrie- und Handelskammer (IHK) Lüneburg-Wolfsburg gestanden.
In seinem Eingangsstatement wies Andreas Kirschenmann, Präsident der IHK Lüneburg-Wolfsburg, auf die Verbindung von Wirtschaftswachstum, Investitionen, Arbeitsplätzen und einer guten Verkehrsinfrastruktur hin. »Die Erreichbarkeit der ländlichen Regionen ist der kritische Punkt. Wenn Güter transportiert und wenn Arbeitsplätze geschaffen und besetzt werden sollen, müssen leistungsfähige Verkehrsverbindungen bestehen. Sonst wird die Region abgehängt«, sagte Kirschenmann.
Anlass hierfür gab der erst kürzlich veröffentlichte Zukunftsatlas der Prognos AG, nach dem insbesondere an der alten innerdeutschen Grenze entlang der Elbe auffallend strukturschwache Landkreise und Regionen lägen. Die IHK habe darauf unlängst mit ihrer Strategie 2019-2023 reagiert. Ein Kernthema sei darin, die Regionen zukunftsfähig aufzustellen. Hierfür sei die Verkehrsinfrastruktur gezielt zu stärken. Die A 39 könnte beispielsweise zu einem Modellprojekt für schnelles Planen und Bauen entwickelt werden. »Wir brauchen diese Verkehrswege dringend. Und wir brauchen sie schnell«, appellierte Kirschenmann.
Althusmann: »Müssen schneller als bisher ausbauen«
Der Niedersächsische Wirtschaftsminister Bernd Althusmann ging auf die niedersächsische Verkehrspolitik ein: »Wir haben ein leistungsfähiges Verkehrsnetz, das mit Blick auf Verkehre der Zukunft schneller als bisher ausgebaut werden muss. In den nächsten Jahren müssen wir zudem die Bedürfnisse unserer Gesellschaft nach Mobilität mit einem wirksamen Klimaschutz verbinden. Für mich ist wichtig, dass wir neue Mobilitätskonzepte entwickeln, die mehr Verkehrssicherheit und -effizienz im Zeichen des Klimaschutzes zum Ziel haben. Um unsere Vorreiterrolle als Mobilitätsland auszubauen, müssen wir das Potenzial des digitalen Ausbaus mit neuen Antriebstechnologien und regenerativen Energien mittelfristig besser miteinander verbinden.«
Die Sicht der Bundesregierung zur Ertüchtigung der Schieneninfrastruktur für Personen- und Güterverkehre in der Region vertrat Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI): »Die deutschen Seehäfen sind für die gesamte Volkwirtschaft von enormer Bedeutung. In der Folge ist die Sicherstellung einer den Anforderungen entsprechenden Seehafenhinterlandanbindung von großer Wichtigkeit. Das zentrale schienenseitige Element im Norden Deutschlands ist hierfür das Projekt Alpha-E, welches der Engpassauflösung im Bereich Hamburg/Bremen – Hannover dient.«
Zum Neubau der Schleuse Lüneburg-Scharnebeck sagte Ferlemann: »Politik, Wirtschaft und Umweltverbände sind sich einig, dass der Er-satzneubau der Schleuse Lüneburg ein großer Schritt ist, der zukünftig Straße und Schiene weiter entlasten wird.«
IHK-Hauptgeschäftsführer Michael Zeinert fasste die Erkenntnisse der Konferenz zusammen: »Diese Veranstaltung war wichtig. Bundes- und Landesregierung haben gezeigt, dass sie die Verkehrsinfrastrukturprojekte unserer Region im Blick haben. Wir müssen an Tempo zulegen – auf der Straße, der Schiene und der Wasserstraße. Diese langen Planungszeiten sind Bürgern und Unternehmen doch kaum noch zu erklären.«