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Knapp 20 Jahre nach der Firmengründung hat ScanDiesel den 5.000. Scania-Motor ausgeliefert. Zuletzt wurde in Bremen der erste Schiffsmotor entwickelt, der die strengste EU-Abgasnorm der Stufe V erfüllt

Als Rainer Dierks im Jahre 2000 gemeinsam mit zwei Mitarbeitern das Unternehmen ScanDiesel aufbaute, war noch nicht zu erahnen, wie sich das Unternehmen entwickeln würde. Knapp 20 Jahre später ist es eine Erfolgsgeschichte geworden. »Harte Leistung im täglichen Einsatz« ist der Slogan der mittlerweile knapp 20 Mitarbeiter. Sie bieten ihren Kunden Komplettlösungen rund um den Motor an, vornehmlich als Exklusivhändler von Scania-Marinemotoren.

Ob auf Patrouille, bei Such- und Rettungseinsätzen, in der Fischerei oder in der Handelsschifffahrt – im Maschinenraum befinden sich immer öfter Scania-Marinemotoren. Zuletzt wurden unter anderem die WS »Bürgermeister Weichmann« für die Wasserschutzpolizei remotorisiert, die Fähre »Friedrichshafen« am Bodensee oder das niedersächsische Räumschiff »Utlandshörn» ausgerüstet oder auch die Flusskreuzfahrtschiffe von Viking für die Elbe. Mit ihrer platzsparenden Größe, der einfachen Installation und dem ›Ein-Mann-Wartungskonzept‹ verfügt Scania über ideale Schiffsmotoren«, sagt Dierks.

Für den 53-Jährigen Geschäftsführer war die Auslieferung des 5.000-sten Scania-Motors Grund genug für eine kleine Feierstunde. Es handelte sich bei dem Jubiläumsaggregat um einen bewährten DI13, einen der Dauerbrenner des Bremer Unternehmens.

Aber auch Marken wie Nanni Diesel, JCB Power Systems, AGCO Power oder von Mitsubishi sind im Portfolio. In die Norderney-Fähre »Frisia III» wurden vier 6-Zylinder-Mitsubishi-Motoren mit je 640 kW und GAC-Steuerung für den dieselelektrischen Antrieb eingebaut. Kombiniert mit einer SCR-Anlage erfüllt die Antriebsanlage die internationale Abgasnorm IMO III. Die Fähre trägt daher das Umweltsiegel »Blauer Engel.«

Komplettpakete statt nur Motoren

Rainer Dierks, der Wert auf eine partnerschaftliche Beziehung zum Kunden legt, definiert die ScanDiesel-Erfolgsformel so: »Wir liefern ein Gesamtpaket, beraten sorgfältig und fair. Dazu bieten ausgebildete Spezialisten vom Service-Team professionelle Unterstützung vor Ort.« ScanDiesel liefert mehr als nur Motoren, sondern Komplettlösungen einschließlich Steuerungen, Abgassystemen oder Getrieben. Bei Bedarf wird auf Partnerunternehmen zurückgegriffen. »Der Kunde soll merken: Die bei ScanDiesel, auf die ist Verlass, die können was«, sagt Dierks. Er weiß, was zählt: Betriebssicherheit, Langlebigkeit, Zuverlässigkeit sowie ein minimaler Wartungs- und Reparaturaufwand.

Im Laufe der 20-jährigen Firmenhistorie musste Dierks mit seinem Team auch durch so manches turbulente Fahrwasser steuern. Er weiß, dass gerade in einem herausfordernden Umfeld wie der maritimen Wirtschaft gutes Personal das A & O ist: »Wer erfolgreich auf Kurs bleiben will, braucht flexible Mitarbeitern, die mit viel Know-how und ›Hands-on‹-Mentalität den Erfolg erst möglich machen.« Darum richtet der gelernte Maschinenbau- und Umweltschutztechniker ein herzliches »Danke« an die Kollegen: »5.000 Motoren sind eine stolze Zahl, für die es gilt, sich bei der gesamten Mannschaft zu bedanken.«

Engineering immer wichtiger

Das Ziel lautet nun, die Erfolgsgeschichte fortzuschreiben. Einen Kredit auf die Vergangenheit gibt es nicht. »Wir suchen stets den Kunden von Morgen und haben einen Blick auf den Stand der Technik, den Markt und die Anforderungen der Branche«, sagt Dierks. Dabei will man immer einen Schritt schneller sein: Künftig wolle man durch die Digitalisierung mehr Kundennutzen schaffen, auch dem Thema Energieeffizienz und Ressourcenschonung wird ein großer Stellenwert eingeräumt. »Wir wollen unsere Marktanteile in besonderen Nischen ausbauen«, sagt Dierks.

Neben den klassischen Dieselmotoren werden neue Antriebslösungen für die Schifffahrt (weiter-)entwickelt. Dazu zählen Hybrid-Systeme, die Batterietechnik oder auch moderne Abgasreinigungssysteme. Gerade haben die norddeutschen Motorexperten zusammen mit der Partnerfirma Baumüller eine knapp 60 m lange Fähre mit hybrider Antriebstechnik ausgestattet.

Mit einer Kombination aus Dieselmotoren als Generatoren und dem direkten Antrieb durch Elektromotoren werden Passagiere, Pkw, Lkw und Fahrräder besonders umweltfreundlich über die Weser transportiert. »Wir haben bereits den Auftrag für zwei weitere Behördenschiffe für die Nordsee in 2019 erhalten«, freut sich der Geschäftsführer. Er blickt daher optimistisch in die Zukunft: »Ab jetzt zählen wir die Motoren bis zur Zahl 10.000.«