Die neun Häfen am Oberrhein wollen die internetbasierte Verkehrsmanagementplattform RPIS (RheinPorts-Informationssystem) erweitern und zusätzliche Schiffstypen online verfügbar machen
Bislang konzentrierte sich die IT-Plattform RPIS auf die Effizienzsteigerung der Schiffsumläufe im Containerverkehr auf dem Oberrhein. Jetzt sollen auch andere Einheiten wie Massengutverkehre (Trocken- und Flüssiggüter) sowie Flusskreuzschifffahrten in das RPIS-System integriert werden.
Die neue Projektinitiative läuft unter dem Titel »RPIS 4.0 Smart Community System for Upper Rhine Ports«. Das Umsetzungsvorhaben hat eine Laufzeit von 36 Monaten und wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) im Rahmen des Programms INTERREG-V Oberrhein gefördert. Das Volumen liegt bei knapp 1,38 Mio. €, der Förderanteil beträgt 50 %.
Während der Auftaktveranstaltung haben die Hafenvertreter der Schweizerischen Rheinhäfen, des Hafens Weil am Rhein, des Port de Mulhouse-Rhin, des Port de Colmar/Neuf Brisach, des Port autonome de Strasbourg, der Hafenverwaltung Kehl, der Rheinhäfen Karlsruhe, der Hafen Ludwigshafen/Rhein und des Hafens Mannheim jüngst ihre Pläne präsentiert.
Zugriff auf Echtzeit-Daten
Einen Schlüssel des Erfolges sehen die Akteure der Oberrheinhäfen in der Digitalisierung der Binnenschifffahrt. Dies betrifft unter anderem auch den Aufbau und die Etablierung eines IT gestützten Hafenmanagementsystems. Durch RPIS 4.0 leisten die Teilnehmer einen Beitrag zur nachhaltigen Stärkung der Binnenschifffahrt und der Binnenhäfen am Oberrhein und darüber hinaus, heißt es.
Über die digitale Plattform werden heute bereits Echtzeit-Daten genutzt. So können Reservierungsanfragen mit Schiffspositionen abgeglichen werden. Das erleichtert die Prozessplanung an den Umschlagterminals erheblich. Reedereien wiederum können ihre Schiffsumläufe effizienter planen, wenn sie frühzeitig über verfügbare Liegeplätze informiert sind.
Zudem verfügt die RPIS-Plattform über weitere Funktionen wie die automatische Berechnung von Fahrtzeiten unter Berücksichtigung der Schleusenzeiten, digitale Zollerklärungen und die automatische Weitergabe von Containerdaten.
Während sich die ersten beiden Projekte mit dem Aufbau des Systems und der Containerschifffahrt beschäftigten, soll RPIS jetzt um flüssiges und festes Massengut sowie um Daten von Fahrgastschiffen ergänzt werden.