Die auf den Betrieb von Fahrgastschiffen im Hamburger Hafen spezialisierte Fährreederei Hadag will drei neue Hybrid-Schiffe bauen lassen, die später mit einer Brennstoffzelle nachgerüstet werden
Bei den geplanten Neubauten handelt es sich um Plug-In-Hybrid-Schiffe, die perspektivisch für einen Betrieb mit Brennstoffzellen konzipiert sind. Das innovative Schiffskonzept wurde gemeinsam mit der Firma NaValue aus Flensburg entwickelt.
»Bislang gibt es in ganz Deutschland und Europa noch keine vergleichbaren Konzepte für Hafenfähren. Wir betreten damit Neuland und sind gespannt auf die Angebote zur Ausschreibung«, sagt Hadag-Chef Tobias Haack. Bei der Umstellung der Flotte auf einen möglichst umweltfreundlichen Betrieb folgt nach dem Bau der diesel-elektrischen Schiffe »Kehrwieder« und »Elbphilharmonie« damit nun der nächste Meilenstein.
Sobald eine Genehmigung für den Betrieb mit Wasserstoff vorhanden ist, sollen die neuen Fähren komplett emissionsfrei betrieben und auf ein Brennstoffzellensystem umgerüstet werden. Der Wasserstoff soll in palettierten Druckgasflaschen gespeichert werden, welche mit einem Roll-On/Roll-Off-Prinzip über Laderampen auf das Schiff gebracht werden.
Das neue Hadag-Schiff wird mit rund 33m länger sein als die bisherigen Fähren, um den Energiebedarf weiter zu senken. Auch die Einstiegsbereiche werden dem gestiegenen Fahrgastaufkommen angepasst. So gelangen die Passagiere beim Einstieg nicht direkt in den Innenbereich oder auf die Außentreppe, sondern zunächst auf ein großes Außendeck – das verkürze die Liegezeiten an den Haltestellen, heißt es.
Seit 1888 fährt die Hadag mit ihren Schiffen im Liniendienst durch den Hamburger Hafen. In einer Kooperation mit dem HVV wird heute der gesamte Fährverkehr betrieben. Dafür werden derzeit rund 25 Einheiten auf sieben Linien eingesetzt, die insgesamt 20 Anlegestellen bedienen. Pro Jahr nutzen rund 8Mio. Fahrgäste die Schiffe der Hadag.