Das Statistische Bundesamt hat heute die Bilanz für die deutschen Seehäfen im vergangenen Jahr veröffentlicht. Die Hafenwirtschaft rechnet mit deutlichen Einbußen.
Im vergangenen Jahr haben die deutschen Seehafenbetriebe 294,5 Mio. t Güter umgeschlagen. Dies entspricht einem leichten Rückgang um 0,3 % gegenüber dem Vorjahr (295,3 Mio. t). Das zeigen Zahlen, die heute vom Statistischen Bundesamt veröffentlicht wurden.
Der Versand von Gütern ins Ausland lag mit 117 Mio. t 0,8 % unter dem Vorjahr, der Empfang aus dem Ausland mit 177 Mio. t 0,1 % über dem Vorjahreswert, berichtet der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS).
Der Güterverkehr mit den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union sank den Angaben zufolge um 6,8 %, der Güterverkehr mit dem Vereinigten Königreich um 12,5 % im Vergleich zum Vorjahr.
Warenaustausch mit China nimmt zu
»Zuwächse im Güterverkehr wurden unter anderem mit China verzeichnet. Hier erhöhte sich das Umschlagvolumen im Vergleich zum Vorjahr um 8,9 % auf 23,9 Mio. t. Auch mit Afrika gab es einen deutlichen Anstieg. Hier wurden rund 17,5 Mio. t umgeschlagen (+ 21,8 %)«, heißt es.
Der Containerumschlag wird für 2019 mit rund 15,1 Mio. TEU als »stabil« beschrieben. Insgesamt wurden mit Europa 4,9 Mio. TEU (- 1,5 %) umgeschlagen, mit Asien 6,3 Mio. TEU (+ 2 %), hiervon 3,1 Mio. TEU mit China (+ 4,6 %). Die Personenbeförderung konnte mit 31,4 Mio. Passagieren um 1,8 % gesteigert werden.
Düstere Aussichten wegen Corona-Krise
In diesem Jahr dürfte es allerdings ein Minus geben: »Als Folge der Coronavirus-Pandemie rechnet der ZDS für das laufende Jahr mit erheblichen Volumeneinbußen beim Güterumschlag«, so der Verband weiter. Alle Seehafenbetriebe – deren Leistungsfähigkeit »vollumfassend gewährleistet« sei – beobachten bereits deutliche Rückgänge. Für eine genauere Einschätzung verweist der ZDS auf die Erkenntnisse des Bundesamts, wenn Ende April erste Monatsergebnisse für den Seeverkehr im Jahr 2020 veröffentlicht werden.