Auf dem Rhein werden wegen fallender Pegel erste Kleinwasserzuschläge erhoben. Meteorologen warnen vor einem weiteren trockenen Sommer.
Kleinwasserzuschläge werden fällig, wenn die Pegel an bestimmen Messtationen am Rhein unter eine bestimmte Marke fallen. In Kaub sind es derzeit nur noch 119 cm mit weiter fallenden Tendenz, am Sonntag sollen es nur noch 113 cm sein. Die kritische Marke liegt hier bei 150 cm. Transporte zu den Terminals in Mainz, Frankfurt, Mannheim, Ludwigshafen, Wörth, Stuttgart, Straßburg und Basel können daher mit Zuschlägen belegt werden.
Besser sieht es am Niederrhein aus. Die Pegel in Emmerich (135 cm) und Duisport-Ruhrort (290 cm) fallen ebenfalls seit Tagen, liegen momentan aber noch deutlich über dem sogenannten Mininmalniveau von 70 cm bzw. 270 cm, das für Kleinwasserzuschläge unterschritten werden muss. Die Terminals in Emmerich, Duisburg, Dortmund, Düsseldorf, Neuss, Köln, Bonn and Trier können also noch zum Normaltarif angefahren werden.
Während Niedrigwasserphasen für das Gewerbe wegen der geringeren Abladetiefen und der meist folgenden größeren Tonnage-Nachfrage zu besseren Erlösen führen, werden Transporte für die Frachtkunden teurer. Darauf hat jetzt unter anderem die japanische Linienreederei ONE ihre Kunden vorbereitet.
So startet die Zuschlagsstaffel in Kaub bei 35 € je TEU (20-Fuß-Container). Beim jetzigen Wasserstand von <130 cm werden 50 €/TEU fällig, bei <90 cm wären es dann 105 € zusätzlich. In Duisburg-Ruhrort sind es 30 € bei <270 cm, 130 € bei <180 cm und 255 € bei weniger als 160 cm.
Metorologen prohezeien einen weiteren Hitze-Sommer, 2020 könnte das zweitwärmste Jahr seit Beginn der globalen Messungen im Jahr 1850 werden. im März hat es zudem zu wenig geregnet – in Deutschland fielen nur 50% bis 75% der üblichen Menge.