Im vergangenen Jahr sind etwa 1,4Mio.t Güter im Neckarhafen Plochingen umgeschlagen worden. Mit 460.000t hat das Binnenschiff einen hohen Stellenwert. Im ersten Halbjahr dieses Jahres wurden 240.000t Güter über die Wasserstraße transportiert. »Ohne den Kohleumschlag bewegen wird uns nach den ersten sechs Monaten etwa auf Vorjahresniveau«, sagt Gerhard Straub, Geschäftsführer des Neckarhafens Plochingen. Was Corona betreffe, sei man bisher »mit einem blauen Auge« davon gekommen. »Das liegt sicher auch daran, dass wir keinen Containerumschlag in unserem Hafen haben«, so Straub. Allerdings sei der Kerosinhandel stark eingebrochen. Etwa die Hälfte der benötigten Menge bezieht der Flughafen Stuttgart über den Hafen Plochingen. Wegen der Corona-Pandemie sei die Nachfrage hier fast komplett zum Erliegen gekommen. Überdies hätten drei Firmen im Hafen Kurzarbeit angemeldet, jedoch in recht geringem Ausmaß, wie Straub ergänzt.
Negativ habe sich vielmehr die vorgezogene Schifffahrtssperre auf dem Neckar bemerkbar gemacht, in der jährlich Instandsetzungen an den Schleusen durchgeführt werden. Normalerweise geschieht dies in den Sommermonaten, wegen wichtiger Reparaturen gab es sie dieses Mal schon im Februar. Dies habe alleine rund 22.000t Güter im Schiffumschlag gekostet, sagt Straub.
Der Hafenchef erwartet in diesem Jahr ein ähnliches Umschlagniveau wie 2019. Die bedeutendsten Güter für den Hafen Plochingen seien Schrott und Baustoffe (insbesondere Erde und Sand). Das Binnenschiff werde bis zum Jahresende sicher wieder an Bedeutung gewinnen, meint Straub und rechnet mit 450.000 bis 500.000t, die 2020 über die Wasserstraße befördert werden könnten. Der Gütertransport per Bahn sei nicht minder wichtig. 2019 wurden über die Schiene im Neckarhafen etwa 400.000t Güter bewegt. In diesem Jahr würden vier Weichen erneuert, auch Pläne für den Bau zusätzlicher Gleise lägen bereits vor, verrät der Manager.