Das Personenschiff »Barefoot Boat by Til Schweiger« der Donauschifffahrt Wurm & Noé ist nach seinem Umbau in Passau an der Donau angekommen. Wegen der Corona-Pandemie erfolgen die Taufe und die damit verbundenen Feierlichkeiten nun erst im kommenden Jahr.
Ursprünglich war die erste Fahrt des rund 66 m lange, fast 9 m breite und etwas über 1 m tiefgehenden Schiffes im Mai vorgesehen. Die Corona-Pandemie und der damit verbundene Stop sämtlicher Fahrgast- und Flussschiffe machte das Vorhaben jedoch zunichte.
Weil auf der Erlenbacher Schiffswerft am Main, die die Umbaumaßnahmen ausführte, die Mitarbeiter den Abstand nicht einhalten konnten und Lieferketten für Ersatzteile und andere Komponenten teilweise unterbrochen waren, verzögerte sich die Ablieferung der für 330 Fahrgäste zugelassenen Einheit.
Die erste Fahrt ist nun für Ende September geplant. Wegen der Corona-Pandemie muss auf die große Eröffnungsfeier sowie auf die Taufe in diesem Jahr verzichtet werden. Das soll nun Ende April 2021 nachgeholt werden. Zum offiziellen Tauftermin wird dann auch Til Schweiger erwartet, der Namensgeber des Schiffes. Die erste Fahrt, eine Schleusentour von Passau nach Engelhartszell, ist ab dem 1. Mai vorgesehen. Ab diesem Zeitpunkt ist die Fahrt dann zweimal täglich geplant.
Holz und natürliche Materialien wurden beim Umbau verwendet
Die Konzeption und der Umbau erfolgten in enger Abstimmung zwischen Reederei und Werft. Den Wünschen des Schauspielers wurde – wo es ging – berücksichtig. Im Ergebnis ist ein Schiff entstanden, dessen Charakter sich aus viel Holz und natürlichen Materialien definiert. Die Holzmanufaktur und Vitrinenbau Auer aus Innsbruck zeigt sich für den Innenausbau verantwortlich. Auch die Österreicher orientierten sich eng an den Wünschen Schweigers. Grobes Holz, Leinen, geflochtener Korb wurden hier hauptsächlich verwendet. Die Stoffe sind in sanften Farben gehalten.
Den Antrieb leisten zwei je 365 kW starke Motoren von MAN Energy Solutions mit der Bezeichnung D2676LE421. Fischer Abgastechnik aus Emsdetten lieferte die Abgasnachbehandlungsanlage. Für das komplette Engineering der Elektrotechnik ist FS Schiffstechnik aus Duisburg zuständig.
Dritte größere Umbaumaßnahme
Für das Schiff ist der nun abgeschlossene Umbau bereits die dritte große Modifikation. Ursprünglich war es als Schleppkahn 1899 »Johanna« in Ungarn in Fahrt gekommen. 1967 hatte es Wurm von der DSSG erworben und 1978 auf der Hitzler Werft zu einem Fahrgastschiff umgestalten lassen. Die zweite größere Umbaumaßnahmen erfolgte 2003 auf der Öswag-Werft in Linz.