Die HHLA, Brunsbüttel Ports und die Spedition Kruse wollen künftig mehr Güter zwischen Hamburg und Brunsbüttel aufs Wasser bringen. Vorrangig könnten Container transportiert werden, die Suche nach potenziellen Kunden hat begonnen
Vertreter der drei beteiligten Firmen haben jüngst in Brunsbüttel ihre Zusammenarbeit vertraglich besiegelt. Gemeinsam wolle man für mehr Binnenschiffstransporte auf der Unterelbe sorgen, erklärte Frank Schnabel, Geschäftsführer von Brunsbüttel Ports.
Das Hafenunternehmen betreibt selbst einen täglichen Shuttle mit zwei eigenen Schiffen zur Belieferung der Aurubis-Kupferhütte in Hamburg. Andere Bemühungen, Liniendienste auf der Unterelbe zu etablieren, waren in der Vergangenheit wegen mangelnder Wirtschaftlichkeit eingestellt worden. Nun aber unternehmen drei Partner einen neuen Anlauf.
Die beiden Hafenunternehmen HHLA in Hamburg und Brunsbüttel Ports haben sich mit der Spedition Kruse verbündet, um künftig mehr Container und andere Ladung vom Lkw aufs Wasser zu bekommen. Allein im Brunsbütteler Industriegebiet fällt ein Jahresvolumen von 25.000 TEU an, das bislang noch ausschließlich per Lkw an- und abtransportiert wird, berichtet Friedrich A. Kruse jun., Geschäftsführer der gleichnamigen Spedition.
Mit dem Binnenschiff könnten Transporte effizient, berechenbar und vor allem deutlich umweltschonender erfolgen. »Das wird auch für die Wirtschaft immer wichtiger«, sagt HHLA-Technikvorstand Jens Hansen. Abfertigung und Umschlag in Hamburg würde der Terminalbetreiber übernehmen, der zudem auf das Hamburg Vessel Coordination Center (HVCC) setzt, um die Schiffsanläufe effektiv für alle Beteiligten zu steuern.
Gemeinsam wollen die drei Kooperationspartner jetzt die Vermarktung starten und die verladende Wirtschaft von dem alternativen Verkehrsträger überzeugen. »Die Straßen sind voll, das stellt uns zunehmend vor Probleme«, sagt Kruse. Die Initiative war von der HHLA ausgegangen, die ihrerseits ihre Hinterland-Angebote ausweiten und die Jahresmenge über die gut 100.000 TEU hinaus steigern will, die bislang jährlich auf Binnenschiffe verladen werden.
Noch gibt es weder Kundenzusagen noch Fahrpläne. »Aber wir starten jetzt«, sagt Schnabel. Je nach Bedarf könne die benötigte Tonnage eingechartert werden. »das wird das geringste Problem.« Im Hamburger Großraum sind unter anderem die Reedereien Walter Lauk, Sommerfeld und die Deutsche Binnenreederei unterwegs.
Der Fokus liegt zunächst auf Containern für Fertigprodukte, Anlagenteile, aber auch für Schüttgütern wie zum Beispiel Dünger. Zudem sei das Schiff bestens für Projekt- und Schwergutladungen geeignet.
Krischan Förster