Elektro-Solar-Faehre-Karnin-Ostseestaal
Quelle: Ostseestaal
Print Friendly, PDF & Email

Die Stralsunder Ostseestaal ist mit dem Bau einer neuen Fähre für die Verbindung zwischen dem Festlandort Kamp und der Ortschaft Karnin auf der Insel Usedom beauftragt worden.

Bei dem Schiffsneubau handelt es sich um eine 14,65 m lange Elektro-Solar-Fähre, die pro Fahrt bis zu 20 Personen und 15 Fährräder befördern kann. Auftraggeber ist die Ueckermünder Oderhaff Reederei Peters.

Das emissionsfreie Elektro-Solar-Schiff ersetzt eine bis vor kurzem auf der Destination eingesetzte konventionelle Fähre. Der Neubau wird von Ostseestaal und der Tochterfirma Ampereship gefertigt und im August 2021 den Fährbetrieb aufnehmen. Solarmodule und Hochleistungsbatterien liefern den Strom, um die Passage zwischen dem Festland und der Insel Usedom mit der Dienstgeschwindigkeit von 8 km/h absolvieren zu können. Maximal erreicht die Fähre 14 km/h.

»In diesem Jahr ist es uns gelungen, erstmals Aufträge zum Bau von vollelektrischen Schiffen einzuwerben, die in Mecklenburg-Vorpommern unterwegs sein werden«, hebt Thomas Kühmstedt, Technischer Direktor von Ostseestaal und Geschäftsführer der Ampereship, hervor. Neben der Usedomer Fähre entsteht gegenwärtig im Stralsunder Unternehmen der Neubau einer Elektro-Solar-Personenfähre für diw Stadt Rostock. Mit Fertigstellung des Stahlrumpfes für den 21 m langen Katamaran ist kürzlich der erste Bauabschnitt planmäßig vollendet worden. Die Fähre wird ab Juli 2021 auf der Warnow zwischen Kabutzenhof und Gehlsdorf pendeln.

Daten & Fakten zur Usedomer Fähre

  • Länge: 14,65 m
  • Breite: 4,50 m
  • Dienstgeschwindigkeit: 8 km/h
  • Höchstgeschwindigkeit: 14 km/h
  • Anzahl Fahrgäste: 20
  • Anzahl Fahrräder: 15
  • Solarmodule: 4,3 kWp
  • Batteriekapazität: 80 kWh
  • Antrieb: 1 x 60-kW-Ruderpropeller

»Großer Bedarf für Modernisierungen von Binnenschiffen«

In den zurückliegenden Jahren sind von Ostseestaal bereits zehn Elektro-Solarschiffe für verschiedene Einsatzfälle abgeliefert worden. Ingo Schillinger, verantwortlicher Manager bei Ampereship, sieht in der beruflichen Binnenschifffahrt großen Bedarf, überalterte Schiffseinheiten durch neue, mit umweltfreundlicher Antriebstechnik ausgerüstete Wasserfahrzeuge zu ersetzen. Auf dem nationalen und internationalen Markt sieht er gute Chancen, dass zeitnah weitere Neubauaufträge für Elektro-Solar-Fähren nach Stralsund vergeben werden.

»Wir freuen uns, dieses innovative Projekt mit Hilfe des Landes verwirklichen zu können und mit Ostseestaal bzw. Ampereship einen zuverlässigen erfahrenen Partner gefunden zu haben. Für die Fährlinie werden wir einen zusätzlichen Arbeitsplatz schaffen«, betont Kay Peters, Geschäftsführer der Oderhaff Reederei.

»Der Erhalt der Fährverbindung war uns ein sehr wichtiges Anliegen und wir freuen uns über das gemeinsam mit allen Beteiligten erreichte Ergebnis. Für genau solche Projekte wurde der Vorpommern-Fond ins Leben gerufen. Für die Bürger und Gäste unseres Landes ist die Fährverbindung eine außerordentlich beliebte Verbindung zur Insel Usedom. Das macht unser schönes Vorpommern noch lebens- und liebens-werter«, so der Parlamentarische Staatssekretär für Vorpommern Patrick Dahlemann.