Nordrhein-Westfalens Verkehrsminister Hendrik Wüst fordert mehr Tempo bei der Verkehrsverlagerung von der Straße auf Schiene und Schiff. Das sagte er beim 9. Hafenentwicklungsdialog.
Zu der Online-Veranstaltung hatte Bernd Buchholz, Minister für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus des Landes Schleswig-Holstein, geladen.
»Seehäfen sind für das Exportland Nordrhein-Westfalen das Tor zum globalen Handel«, sagte Verkehrsminister Hendrik Wüst bei der Online-Veranstaltung. Wegen der geographischen Lage werde zurzeit der größte Teil über die ZARA-Häfen (Zeebrugge, Antwerpen, Rotterdam und Amsterdam) abgewickelt. »Aber ich bin um jede Tonne froh, die wir nicht aus Ost- und Südwestfalen quer durchs Ruhrgebiet und Rheinland fahren müssen«, so Wüst. Deshalb unterstütze das Land das Projekt »Hamburg-NRW-Plus« mit einer direkten Containerzug-Verbindung zum Hamburger Hafen. »Wir sind offen für eine weitere, enge Zusammenarbeit mit den deutschen Seehäfen«, so Wüst.
Fördergelder für mehrere Projekte
Die Landesregierung nutzt für eine leistungsstarke Binnenschifffahrt auch die Chancen der Digitalisierung und Vernetzung. In Duisburg fördert das Land ein Versuchs- und Leitungszentrum für autonome Binnenschiffe mit 1,5 Mio. €. Die Automatisierung der Binnenschifffahrt sei gerade für Regionen mit hoher Verkehrs- und Industriedichte spannend, weil damit zur Entlastung des Straßenverkehrs beigetragen und für bessere und saubere Mobilität gesorgt werden könne.
Hinzu kommt ein weiteres Digitalisierungsprojekt in Duisburg, das die Landesregierung ebenfalls mit 1,5 Mio. € fördert: ein Versuchszentrum für innovative Hafen- und Umschlagtechnologien, wo am Hafen der Zukunft geforscht wird.
Weitere Themen des Hafenentwicklungsdialogs waren die Herausforderungen für die maritime Wirtschaft durch den von der EU-Kommission 2019 vorgestellten europäischen »Green Deal«, die Anforderungen an Umwelt- und Klimaschutz in der Schifffahrt sowie die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Häfen.