Laut BDB könne die Binnenschifffahrt »als zuverlässiger Logistikpartner hervorragend in trimodale Transportketten eingebunden werden« © BDB
Laut BDB könne die Binnenschifffahrt »als zuverlässiger Logistikpartner hervorragend in trimodale Transportketten eingebunden werden« © BDB
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Vor dem Hintergrund der erneuten Streiks der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) fordert der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt (BDB) eine stärkere Vernetzung der Verkehrsträger unter Einbeziehung der Binnenschifffahrt.

Die GDL hatte die Beschäftigten am vergangenen Freitag erneut zur Arbeitsniederlegung aufgerufen und am Samstagnachmittag begonnen, die Güterbahn zu bestreiken. Die Streiks sollen voraussichtlich bis Mitte der Woche andauern.

Der BDB betont vor diesem Hintergrund, wie wichtig die trimodale, intelligente Verzahnung von Verkehrsträgern ist, um reibungslos funktionierende, planbare und zuverlässige Lieferketten für die verladende Wirtschaft und die Industrie zu sichern, und wirbt daher erneut für eine stärkere Vernetzung der Güterverkehrsträger unter Einbeziehung der Binnenschifffahrt.

Transporte aufs Binnenschiff verlagern

»Die Trimodalität im Transportsektor garantiert, dass jeder einzelne Verkehrsträger, Straße, Schiene oder Wasserstraße, seine individuellen Stärken und Vorteile bei der Abfertigung des stetig ansteigenden Güteraufkommens einbringen kann. Dieses System kann einen wichtigen Beitrag dazu leisten, auch bei besonderen Ereignissen wie beispielsweise Streiks oder größeren Schäden an Infrastrukturen, die Lieferketten im Güterverkehr bestmöglich aufrecht zu erhalten«, betont BDB-Präsident Martin Staats.

Auch der Bundesverband Spedition und Logistik (DSLV) hat als Vertreter der Spediteure am Freitagnachmittag anlässlich der Streikankündigung in einer Pressemitteilung verlautbart, Massenguttransporte nun so weit wie möglich auf das Binnenschiff zu verlagern, um Engpässe zu vermeiden.

Im Rahmen der letzten Arbeitsniederlegung bei der Güterbahn in der ersten Augusthälfte seien nach Angaben der DB rund 300 Güterzüge ausgebremst und Lieferketten aus dem Gleichgewicht gebracht worden.

»Die Binnenschifffahrt steht als zuverlässiger Partner bereit, um kurz-, mittel- und langfristig mehr Gütermengen zu übernehmen und somit Lieferengpässe zu vermeiden«, so Martin Staats. Der BDB-Präsident betont, dass es nicht darum geht, der Güterbahn in dieser Situation Kunden abzuwerben, sondern dass der aktuelle Anlass genutzt werden sollte, über verbesserte Logistikkonzepte unter Einbeziehung aller Verkehrsträger nachzudenken.

Hintergrund

Rund 200 Mio. t Güter werden jährlich von der Binnenschifffahrt über die deutschen Wasserstraßen transportiert. Dabei verfügt dieser Verkehrsträger noch über Kapazitätsreserven, die genutzt werden könnten. Sowohl die Bundesregierung als auch die EU-Kommission »haben vor dem Hintergrund der ambitionierten Emissionsreduktionsziele in den nächsten Jahren und Jahrzehnten angekündigt, deutlich stärker auf die leistungsfähige und CO2-effiziente Binnenschifffahrt bei der Bewältigung des Güteraufkommens setzen zu wollen«, so der BDB.