Das niederländische Schifffahrtsunternehmen Future Proof Shipping (FPS) will ein zweites emissionsfreies Binnencontainerschiff auf die europäischen Wasserstraßen bringen und schließt sich dafür dem europäischen Projekt »Flagships« an.
FPS werde das Konsortium verstärken und seine mit grünem Wasserstoff betriebene Flotte durch die Aufnahme der »FPS Waal« in das Projekt erweitern. Der gemeinsame Betrieb soll noch in diesem Jahr aufgenommen werden, und das Schiff soll bis zum Sommer 2023 mit grünem Wasserstoff fahren, wie jetzt bekannt wurde.
Über Flagships
Dem Flagships-Konsortium gehören 12 europäische Partner an, darunter die Schiffseigner Future Proof Shipping, Norled (NO) und CFT (FR), die Unternehmen Sogestion (FR) und Sogestran (FR), die maritimen OEM- und Integrator-Unternehmen ABB Marine & Ports (FI) und SEAM (NO) sowie das Schiffsdesign-Unternehmen LMG Marin. Die weltweit führende Brennstoffzellentechnologie wird von Ballard Europe (DK) zur Verfügung gestellt, die Überwachung und das Management der Schiffsenergie von Persee (FR). Das Management und die Verbreitung werden von VTT (FI) bzw. NCE Maritime CleanTech (NO) übernommen.
In den kommenden Monaten will FPS eng mit dem Experten für Brennstoffzellentechnologie Ballard Europe, der Schiffsdesignfirma LMG Marin und dem Projektkoordinator VTT zusammenarbeiten. Gemeinsam wollen die für die Zulassung des Schiffes erforderlichen Konstruktions-, Brennstoffzellenbereitstellungs- und Sicherheitsstudien abschließen, indem sie die bestehenden behördlichen Richtlinien anwenden und weiterentwickeln.
Ähnlich wie die »FPS Maas« will die Reederei die 109,8 m lange, 11,4 m breite und 3,53 m tiefgehende »FPS Waal« so umrüsten, dass es zu 100 % emissionsfrei fahren kann. Dabei wird der Verbrennungsmotor ausgebaut und das neue emissionsfreie Antriebssystem mit PEM-Brennstoffzellen, Wasserstoffspeicher, Batteriepaketen und einem elektrischen Antriebsstrang installiert. Die installierte Gesamtleistung wird rund 1200 kW betragen, und das Schiff wird nach der Umrüstung eine Ladekapazität von 200 TEU haben. Als emissionsfreier Schiffseigner will FPS in den nächsten fünf Jahren eine Flotte von 10 emissionsfreien Binnen- und Kurzstreckenseefahrzeugen bauen und betreiben, die sie Logistikdienstleistern und Frachteigentümern zum Chartern anbieten wird.
»Die Nachfrage nach nachhaltigeren Technologien in der Binnenschifffahrt nimmt zu. Mit FPS haben wir zwei bahnbrechende Schiffe, die Teil des Flagships-Projekts sind. Unser Ziel ist es, die Bereitschaft zur emissionsfreien Schifffahrt in Europa zu erhöhen, und das bringt uns unserem Ziel wirklich näher«, sagte Projektkoordinator Jyrki Mikkola.
Die Leistungskapazität, die Größe und das Design des Antriebssystems für den »FPS Waal« müssen optimiert werden, um den höheren Energieverbrauch auf dem Rheinabschnitt von Rotterdam nach Duisburg zu bewältigen. Future Proof Shipping hat nach eigenen Angaben bereits Gespräche mit mehreren Frachteignern geführt, die an einer emissionsfreien Verschiffung ihrer Container auf dieser Strecke interessiert sind und einen großen Teil ihrer Seeladung auf die Binnenschifffahrt verlagern wollen.
»Wir setzen hier unser zweites emissionsfreies Schiff ein, um zur Dekarbonisierung dieser viel befahrenen, 240 km langen Binnenwasserstraße beizutragen. Dies sind neue Herausforderungen, denen wir uns gemeinsam mit dem Flagships-Team stellen wollen, um einen neuen Weg zur emissionsfreien Binnenschifffahrt für alle zu beschreiten«, so FPS-Chef Richard Klatten.
Bart Biebuyck, Geschäftsführender Direktor des ebenfalls involvierten Clean Hydrogen Partnership betonte: »Die Binnenschifffahrt ist für den Güterverkehr in Europa von großer Bedeutung, und daher freue ich mich, dass ein leistungsstarkes Containerschiff auf Nullemissionen umgerüstet wird.« Der Umbau des FPS Waal werde Erkenntnisse darüber liefern, wie Schiffe von Dieselverbrennungsmotoren auf emissionsfreie Alternativen umgerüstet werden können, indem Batterien in Kombination mit grünem Wasserstoff in einer Brennstoffzelle verwendet werden. »Ein wichtiger Aspekt ist die Reproduzierbarkeit dieser emissionsfreien Umrüstung bei ähnlichen Schiffen«, so Biebuyck weiter.