Elektra, Taufe
© Förster
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Im Berliner Westhafen ist nach mehr als zweijähriger Bauzeit die »Elektra«, das weltweit erste mit Brennstoffzellen und Batterien ausgestattete Schubschiff feierlich getauft worden.

Für Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) ist es ein »Leuchtturmprojekt« und ein wichtiger Schritt auf dem Weg in eine emissionsfreie Binnenschifffahrt. »Das gesamte Projekt ist eine Blaupause für die klima- und umweltfreundliche Binnenschifffahrt und ist nicht nur technisch, sondern auch regulatorisch eine echte Pionierleistung.« Das Ministerium hat den Prototypen mit 9,1 Mio. € gefördert, die Gesamt-Projektkosten liegen bei 14,6 Mio. €.

Für die Taufpatin, Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD), ist es ein beeindruckendes Ergebnis der Zusammenarbeit von allen Beteiligten aus dem Bereich des Schiffbaus und der Energie- und Antriebstechnik und auch ein Ergebnis des Berliner Erfindergeistes.

Die »Elektra«, entwickelt als Gemeinschaftsprojekt des Fachgebietes Entwurf und Betrieb Maritimer Systeme der TU Berlin und des Berliner Logistikunternehmens BEHALA wurde auf der Schiffswerft Barthel in Derben gebaut. Mit der Taufe beginnt die Langzeiterprobung dieses Unikats, das neue Maßstäbe setzen soll.

Die Energie für Antrieb der beiden Schottel-Ruderpropeller stammt wahlweise von drei an Bord installierten Brennstoffzellen, die aus Wasserstoff elektrischen Strom generieren, oder aus gewaltigen Akku-Batterien unter Deck. Das Energiesystem von Prof. Dr.-Ing. Gerd Holbach von der TU so konzipiert, dass es nach einer erfolgreichen Erprobung, die noch bis 2024 dauern soll, auf eine Vielzahl von Binnenschiffs- und Küstenschiffstypen übertragbar ist.

Die »Elektra« soll sowohl auf den Berliner Wasserstraßen für lokale Transporte als auch im Langstreckenverkehr in einem 150 m langen Schubverband mit einer Zuladung von bis zu 1.400 t auf der Langstrecke bis nach Hamburg eingesetzt werden. Die Infrastruktur zur Versorgung des Schubbootes mit Wasserstoff und Akkus wird derzeit bei der BEHALA und in Lüneburg aufgebaut.


Lesen Sie mehr dazu in der kommenden Juni-Ausgabe der Binnenschifffahrt.