Erstmalig ist die Wertschöpfung ermittelt worden, die in den niedersächsischen Häfen erwirtschaftet wird. Es sind 4,7 Mrd. € bei 594 Mio. € an Steuereinnahmen.
»Unsere Seehäfen sind nicht nur für die Energieversorgung Deutschlands von nationaler Bedeutung, sondern sind auch ein verlässlicher Arbeitgeber«, sagt Bernd Althusmann, niedersächsischer Wirtschaftsminister und Aufsichtsratsvorsitzender bei Nports.
47.374 Menschen waren im Jahr 2020 in der Region um die neun niedersächsischen Seehäfen Brake, Cuxhaven, Emden, Leer, Nordenham, Oldenburg, Papenburg, Stade und Wilhelmshaven beschäftigt. Bezogen auf das gesamte Land Niedersachsen lag die Zahl bei 71.428 Mitarbeitern.
Zudem flossen allein 2020 rund 594 Mio. € an Steuereinnahmen aus der Wertschöpfung der Häfen zurück in die Kassen des Landes Niedersachsen. Das entspricht den Angaben zufolge dem Zehnfachen der Zuschüsse, die von NPorts und die Unterstützung der kommunalen Seehäfen in diesem Jahr investiert haben. Zum Vergleich: Die Branche Land- und Forstwirtschaft, Fischerei lag im Jahr 2021 mit einer Bruttowertschöpfung von 5,54 Mrd. € in Niedersachsen nur knapp über den Zahlen der Seehäfen.
Das Gutachten hat die Hafengesellschaft Niedersachsen Ports in Auftrag gegeben. Untersucht wurden die Beschäftigtenzahlen in der maritimen Wirtschaft. Dazu zählen die Branchen Schiffbau, Hafen- und Terminalbetrieb, Fischerei sowie Forschung & Lehre, Verwaltung, Marine, Hinterlandtransport und Logistik.
»Für uns ist dieses Ergebnis die Bestätigung unserer Arbeit der letzten Jahre. Es ist zugleich eine starke Motivation, weiterhin die Häfen vorausschauend zu entwickeln«, betont Holger Banik, Geschäftsführer von Niedersachsen Ports.
Besonders stark gewachsen ist die Hafenregion Wilhelmshaven mit einem Zuwachs von 44,6%, vor allem getrieben durch den Betrieb des JadeWeserPort und die Ansiedlungen im Güterverkehrszentrum. In Cuxhaven hat im Wesentlichen die Ansiedlung der Fabrik für Offshore-Turbinen von Siemens-Gamesa zu einem Wachstum von rund 17% geführt.
Brake ist durch den Ausbau des Hafens mit einem zweiten Großschiffsliegeplatz für Agrargüter sowie dem signifikanten Ausbau der Silokapazitäten der Firma J. Müller gestärkt worden. Diese Maßnahmen trugen zum Anstieg von 15% bei.
Einen leichten Rückgang um 1% verzeichnet Emden. Gründe liegen im Ausfall der Produktion und im Transport von Offshore- und Onshore-Windkomponenten. Als Umschlaghafen für Automobile ist der Seehafen an der Ems zudem von den Brexit-Folgen und Produktionsumstellungen betroffen.
Der Abbau von Arbeitsplätzen in der hafenabhängigen Industrie (z.B. Rotorblattherstellung) hat zu einem Minus von rund 14% für den Standort Stade geführt. Für Nordenham ergibt sich der Zuwachs von 26,6 %, die auf Firmenansiedlungen in Hafennähe, bei denen der Hafen die Logistik übernahm, zurückgehen. Weitere Gründe für die Entwicklung liegen in zunehmenden Schiffsanläufen und somit gesteigertem Umschlag
Der Zuwachs von 23,2 % in der Hafenregion um Papenburg deckt sich mit der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung am Standort. Die auftragsstarken Jahre im Kreuzfahrt-Schiffbau spielen eine maßgebliche Rolle. Die positive Entwicklung mit einem Zuwachs von 12,6 % hafenabhängiger Beschäftigter in der Region um den Seehafen Leer begründet sich durch Einstellungen in den ansässigen Reedereien.