Im Vorfeld des traditionellen Schiffermahls wurde im Rahmen der Mitgliederversammlung der Schifferbörse zu Duisburg-Ruhrort der neue Börsenvorstand gewählt: (v.l.n.r.) Ocke Hamann (Geschäftsführer), Steffen Bauer, Thomas Groß, Frank Wittig (Vorsitzender), Martin Deymann, Thomas Maaßen, Roberto Spranzi, Christian Valentin, Heiko Brückner, Martin Staats. Nicht auf dem Bild: Auf dem Foto nicht dabei sind: Femke Brenninkmeijer, Gerhard Erdmann, Detlef Kohlmeier, Joachim Schürings (© Schifferbörse zu Duisburg-Ruhrort)
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Mehr Geld für die Wasserstraßen und schnellere Entscheidungen: Beim traditionellen Schiffermahl der Schifferbörse zu Duisburg-Ruhrort ging es um die aktuellen Herausforderungen der Branche.

Ehrengast war Bundesverkehrsminister Volker Wissing. Der FDP-Politiker betonte die Bedeutung der Wasserstraßen für den Industriestandort Deutschland. »Voraussetzung für die Stärkung des Gütertransports auf der Wasserstraße ist vor allem eine zuverlässige Infrastruktur. Das gilt für Schleusen und Wehre an den staugeregelten Wasserstraßen genauso, wie für eine ausreichende Fahrrinnentiefe am frei fließenden Rhein«, sagte Wissing.

Dass man nun nach der Bereinigungssitzung des Haushaltsausschusses die Möglichkeit habe, die Bundeswasserstraßen mit bis zu 250 Mio. € aus anderen Bereichen des Einzelplans zu verstärken, sei »ein wirklich gutes Signal in diesen schwierigen Zeiten mit begrenzten Haushaltsmitteln«. Wissing will sich weiter dafür einsetzen, dass die Finanzlinie langfristig wieder deutlich steigt, denn für ihn sei klar: »Eine umwelt- und klimafreundliche Logistik ist ohne die Binnenschifffahrt nicht möglich.«

Auch der Vorsitzende der Schifferbörse, Frank Wittig, warb dafür, den Ausbau der Wasserstraßen auf der politischen Agenda weiter nach oben zu setzen: »Nach dem Niedrigwasserjahr 2018 hat die Branche ihre Hausaufgaben gemacht. So konnten die Lieferketten trotz Niedrigwasser in diesem Sommer aufrechterhalten werden«. Die Binnenschifffahrt sei Teil der Lösung für einen nachhaltigen Umbau des Verkehrssektors: »Dafür braucht sie aber dringend mehr Unterstützung der Politik. Planungsprozesse und wichtige Bauvorhaben wie die Rheinvertiefung müssen unbedingt beschleunigt werden«, betonte Wittig.

Der Rhein ist Europas wichtigste Wasserstraße und Lebensader der Industrie. Etwa 80% des deutschen Güterverkehrs über das Binnenschiff findet auf dem Rhein statt. Mehr als die Hälfte aller per Schiff transportierten Güter werden in NRW umgeschlagen.

Das traditionelle Schiffermahl fand im Gemeindehaus in Duisburg-Ruhrort statt. Vor rund 130 geladenen Gästen würdigte Wittig den Einsatz der Verlader, Partikuliere und Reedereien: Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Situation sowie der besonderen Herausforderungen durch den russischen Angriffskrieg und das Rekordniedrigwasser im vergangenen Sommer hätten sie einen wichtigen Beitrag für die Energiesicherheit in Deutschland geleistet.