Im Hereon: Haben den Auftrag zum Bau der »Ludwig Prandtl II« jetzt » Coriolis« erhalten: Marek (li.) und Kai Klimenko, Geschäftsführer der Hitzler Werft © Wroblewski
Haben den Auftrag zum Bau der »Ludwig Prandtl II« jetzt » Coriolis« erhalten: Marek (li.) und Kai Klimenko, Geschäftsführer der Hitzler Werft © Wroblewski
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Als die Hitzler-Werft den Auftrag zum Bau des neuen Hereon-Forschungsschiffes im September bekam, trug es noch den Arbeitstitel »Ludwig Prandtl II«.

Jetzt hat das Geesthachter Forschungszentrum den finalen Namen veröffentlicht. Aus »Ludwig Prandtl II« wird »Coriolis«. Der Name geht auf den französischen Physiker Gaspard Gustave de Coriolis (1792–1843) zurück. Er entdeckte die nach ihm benannte Corioliskraft, die einen grundlegenden Einfluss auf die Zirkulation der Atmosphäre und des Ozeans und jede Bewegung auf der sich drehenden Erde hat, so die Helmholtz-Zentrum Hereon.

Gefunden wurde dieser Name im Rahmen eines internen Ideenwettbewerbes. Aus 68 Vorschlägen der Mitarbeiter wurde von einer fünfköpfigen Jury nun »Coriolis« ausgewählt.

Gebaut wird das rund 15 Mio. €. teuere Schiff bei der Hitzler-Werft in Lauenburg. Die Ablieferung ist für das Frühjahr 2024 geplant.

Nach Indienststellung soll die »Coriolis« zum Beispiel analysieren, welche Nähr- und Schadstoffe von den Flüssen ins Meer transportiert werden oder wie sich die Offshore-Windkraft auf die Umwelt auswirkt. Der Klimawandel als zentrales Thema wird interdisziplinär erforscht.

Animation der »Coriolis« © Hereon

Hitzler-Neubau mit Innovationen an Bord

Der Neubau wird 29,90 m lang und 8 m breit bei einer Durchfahrthöhe von 6,5 m und einem Tiefgang von 1,6 m. Die Besatzung wird aus zwei bis drei Personen bestehen, während 12 Forschende gleichzeitig auf dem Schiff Platz finden. Diese können eine Laborfläche von rund 47 m² und eine Fläche auf dem Arbeitsdeck von 70 m² nutzen.

Die Maximalgeschwindigkeit liegt bei 12,8 kn, die Maschinenleistung bei 750 kW. Der Bau des Schifes sei ein »besonderer Auftrag, ein echtes Herzensprojekt mit Technik und Schiffbau aus Schleswig-Holstein«, sagte Kai Klimenko, Geschäftsführer der Hitzler-Werft, anlässlich der Auftragsvergabe im September.

Und besonders ist das Schiff auch aufgrund der Technologie an Bord. So wird darauf neben Membranen zur Filterung von Abgasen auch eine Brennstoffzelle zum Einsatz kommen. Gespeist mit Wasserstoff, aber nicht wie man es normalerweise kennt in gasförmiger als flüssiger Form, sondern als Pulver.