Der Chemiekonzern BASF schließt eine der beiden Ammoniakanlagen in Ludwigshafen. Dem Kostensparplan fallen auch 2.600 Stellen zum Opfer, die meisten davon in Deutschland.
Die »Anpassung« in Ludwigshafen soll ab Ende 2026 jährlich mehr als 200 Mio. € an Kosten sparen, teilte der Konzern mit. Um mit dem Stammwerk Ludwigshafen langfristig besser im immer schärfer werdenden Wettbewerb zu bestehen, sollen neben einer der beiden Ammoniakanlagen auch eine TDI-Anlage sowie Anlagen für bestimmte Vorprodukte geschlossen werden. Ammoniak wird zum Beispiel für die Herstellung von Dünger für die Landwirtschaft gebraucht.
BASF beschäftigt in Ludwigshaven am Rhein rund 39.000 seiner weltweit etwa 111.000 Mitarbeiter. Der Chemiekonzern hatte bereits im vergangenen Jahr wegen hoher Energiekosten in Europa und der abflauenden Konjunktur ein Sparprogramm angekündigt. Schwerpunkte sind den Angaben zufolge Service-, Unternehmens- und Forschungsbereiche sowie die Konzernzentrale.
»Die Wettbewerbsfähigkeit der Region Europa leidet zunehmend unter Überregulierung“, sagte Konzernchef Martin Brudermüller. Sie leide immer mehr unter langsamen und bürokratischen Genehmigungsverfahren und hohen Kosten für die Produktion. All dies habe bereits über viele Jahre das Marktwachstum in Europa im Vergleich zu anderen Regionen gebremst. Statt in Deutschland investiert BASF in China – dort sollen 10 Mrd. € verbaut werden.
Der Chemiekonzern transportiert große Volumina an Rohstoffen und Produkten über den Rhein. Im Niedrigwasser 2018 hatte BASF durch Lieferschwierigkeiten und Produktionsausfälle einen Verlust von 200 Mio. € erlitten.