Für das abgelaufene Jahr kann die BLG Logistics verbesserte Ergebnisse ausweisen. Doch die Automobil-Logistik schwächelt.
Die BLG-Gruppe hat für 2022 einen Umsatz von mehr als 1,1 Mrd. € und damit gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 6,5% verbucht. Die Erlöse sind in allen drei Geschäftsbereichen gestiegen. Das führte zu einem Ergebnis vor Steuern (EBT) von 55,7 Mio. € – 3,5 Mio. € mehr als 2021.
Der Vorstandsvorsitzende der BLG-Gruppe Frank Dreeke zeigt sich mit diesem Ergebnis zufrieden: »Trotz aller globalen Unsicherheiten ist es uns gelungen, unsere Geschäfte im Multi-Krisen-Jahr 2022 weiter auszubauen. Wir sehen uns aber weiterhin einem volatilen Marktumfeld ausgesetzt.«
Bremerhavener Autoterminal bereitet BLG Sorgen
Die Automobillogistik der BLG, zu der Terminals im Hinterland und eine eigene Binnenschiffsflotte gehören, erwirtschaftete Umsatzerlöse in Höhe von 579,7 Mio. € und bearbeitete 4,7 Mio. Fahrzeuge. Damit stiegen die Umsatzerlöse im Vergleich zum Vorjahr um 61,8 Mio. € bzw. 11,9%. Dies ist im Wesentlichen auf höhere Erlöse im Transportbereich sowie auf Lagergelder zurückzuführen. Das EBT bleibt mit -11,6 Mio. € allerdings deutlich im Minus und hinter den Erwartungen zurück.
Die BLG sieht dafür mehrere Ursachen: die Energiekrise, die steigende Inflation, hohe Preissteigerungen und ein gedämpftes Konsumverhalten der Verbraucher. »Wir müssen aber davon ausgehen, dass der Absatz von Neufahrzeugen in Deutschland rückläufig sein wird. Die Situation im Geschäftsbereich Automobile bleibt angespannt«, sagt Matthias Magnor. Er ist seit dem 1. Dezember 2022 als Chief Operating Officer (COO) für die beiden operativen Geschäftsbereiche Automobile und Contract verantwortlich.
Besonderes Sorgenkind ist der BLG AutoTerminal in Bremerhaven. Hier wurden 2022 rund 1,7 Mio. Fahrzeuge umgeschlagen, transportiert oder technisch bearbeitet – 2019 lag das Niveau noch bei 2,1 Mio. Fahrzeugen. Seit Mitte 2022 befindet sich der Bereich in der Restrukturierung.
Container: Weniger Umschlag, besseres Ergebnis
Im Containersegment profitierte die BLG von ihrer Beteiligung am Terminalbetreiber Eurogate, einem Joint Venture mit der Hamburger Eurokai-Gruppe. Das Ergebnis lag mit 80 Mio. € deutlich im zweistelligen Prozentbereich über dem Vorjahresniveau (69,8 Mio. €). Dabei hatte Eurogate erheblich an Umschlagvolumen verloren. An den deutschen Terminals lag der Rückgang bei -8,3%, in der gesamten Terminalgruppe bei -2,8% auf 12 Mio. TEU.
Doch der Umsatzes legte um rund 13% zu, vor allem hohe Lagergelder sorgten für ein deutlich über Plan liegendes Ergebnis. »Die weitere Umsetzung der Transformationsmaßnahmen für eine stabile Zukunft von Eurogate ist und bleibt unabdingbar«, betont das zuständige BLG-Vorstandsmitglied Michael Blach.
Der Umsatz im Geschäftsbereich Contract belief sich 2022 auf 548,1 Mio. €, ein Plus von 1% im Vergleich zum Vorjahr (542,7 Mio. €). Das EBT ist gegenüber dem Vorjahr um 2,5 Mio. € auf 11,2 Mio. € gestiegen (+29,1%) bei einer EBT-Marge von 2,1%.