15 m, fast 60 t: Für eine besondere Projektverladung setzte der Logistikkonzern Dachser jetzt auf eine multimodale Lösung – inklusive Binnenschiff.
Um einen sogenannten Autoklaven – einen gasdicht verschließbaren Druckbehälter – zu tranportieren, hat Dachser das Know-how seiner Air & Sea Logistics-Teams in Deutschland und Indien gebündelt. Vom Hersteller in Nordrhein-Westfalen in Deutschland ging es nach Bangalore im Süden Indiens.
Ein deutscher Maschinen- und Anlagenbauer hatte Dachser mit dem Transport beauftragt. Eine Schwenkvorrichtung und ein Behälterringstuhl mit einem Gewicht von nochmals 5 t gehörten ebenfalls zum Transportauftrag. Das Ziel: Ein Unternehmen aus der Luftfahrtindustrie in Bangalore. Die Millionenstadt ist ein wichtiger Standort der indischen Hightech-Industrie.
Dachser setzt auf Binnenschiff
Nach intensiver Vorbereitung und Planung verließ der Autoklav in Coesfeld bei Münster in Deutschland das Werk und gelangte per Tieflader in das nahe gelegene Lüdinghausen. Dort wurde er mit einem 450-t-Mobilkran auf ein Binnenschiff verladen, das den Koloss auf dem Fluss nach Antwerpen beförderte. Ab da reiste der Behälter als »Breakbulk«, also nicht-containerisiertes Schwergut, auf einem Containerschiff ins indische Chennai am Golf von Bengalen. Die Reise dauerte 21 Tage.
»Der Erfolg solcher Projektverladungen steht und fällt mit der engen Abstimmung und Zusammenarbeit aller Beteiligten, damit die Räderwerke sauber ineinandergreifen«, sagte Claus Freydag, Managing Director Air & Sea Logistics Germany bei Dachser.
In Chennai begann die etwa 350 km lange Reise der Anlagenteile vom Hafen zum Standort des Kunden in Bangalore. Schon vor der Ankunft im Hafen von Chennai mussten entsprechende Vorbereitungen für den Straßentransport der großformatigen Industrieteile getroffen werden.
Die Teams von Dachser Indien organisierten außerdem Genehmigungen bei der Stadtverwaltung, um den Tieflader zu bewegen. Alle 28 Reifen des Anhängers wurden ersetzt, damit er durch eine Eisenbahnunterführung fahren konnte. Vor dem Werk selbst mussten Betontrennblöcke entfernt werden, damit das Fahrzeug dort wenden konnte. Zu guter Letzt wurden Baugruben im Werk selbst aufgefüllt, um die Anlieferung zu ermöglichen. Die gesamte zweiwöchige Reise in Indien wurde durch ein separates Begleitfahrzeug überwacht.