In einem »Jahr der Multi-Krisen« hat die BLG Logistics den Umsatz für 2022 um 6,5% auf 1,12 Mrd. € steigern können. Der rückläufige Trend der letzten zwei Jahre wurde gestoppt.
Insgesamt weist die Unternehmensgruppe für das Geschäftsjahr 2022 ein Ergebnis vor Steuern (EBT) von 55,7 Mio. € und somit ein Plus von 3,5 Mio. € gegenüber 2021 aus. Die EBT-Marge beträgt wie im Vorjahr 5%.
Die Umsatzerlöse seien in allen drei Geschäftsbereichen – Automobile, Kontrakt und Container – gestiegen, heißt es in nach der Hauptversammlung veröffentlichten Mitteilung. »Dank unserer Mitarbeitenden und einer Vielzahl von Chancen und Möglichkeiten, die wir genutzt haben, konnten wir uns robust aufstellen und sogar neue Geschäfte, Partnerschaften und Projekte entwickeln«, sagt der BLG-Vorstandschef Frank Dreeke.
BLG schwächelt im Geschäftsbereich »Automobile«
Beim Ergebnis zeigen sich allerdings Unterschiede: Der Geschäftsbereich »Automobile« hat einen Verlust von -11,7 Mio. € eingefahren. Als Begründung nennt die BLG »eine Reihe von außerordentlichen Effekten«, unter anderem ausgelöst durch die No-Covid-Strategie in China, den Ukraine-Krieg, die Energiekrise und die steigende Inflation.
Im Geschäftsbereich »Contract« sei ein EBT von 11,3 Mio. € erwirtschaftet worden. Hier habe sich die stärkere Kundendiversifizierung positiv auf das Geschäft ausgewirkt. Zum positiven Ergebnis der BLG-Gruppe habe aber wesentlich das hohe Beteiligungsergebnis des Geschäftsbereichs »Container« beigetragen.
Der Ergebnisanteil aus der Equity-Beteiligung am gemeinsam mit der Hamburger Eurokai betriebenen Joint Venture Eurogate betrug 76,7 Mio. € und lag damit 14,9% über dem Vorjahreswert. Trotz dem Rückgang der Umschlagmengen(Deutschland -8,3%, insgesamt -2,8%) sei sogar ein spürbarer Anstieg des Umsatzes um rund 13% gelungen.
Allerdings wirkte im abgelaufenden Geschäftsjahr eine Art Sondereffekt: Hohe Lagergelder sorgten für ein deutlich über Plan liegendes Ergebnis. Die weitere Umsetzung der eingeleiteten Transformationsmaßnahmen seien für eine stabile Zukunft von Eurogate daher unabdingbar, heißt es.
BLG baut Logistik-Angebote aus
2022 seien weitere wegweisende Projekte realisiert worden. In Magdeburg konnte ein namhafter Kunde für ein 60.000 m² großes, hochtechnisiertes Logistikcenter hinzugewonnen werden und in Köln die Deutz AG. Mit der Dekra sei eine strategische Partnerschaft ins Leben gerufen worden, um den Kunden im Geschäftsbereich »Automobile« umfassende Dienstleistungspakete schnüren zu können. Zuletzt ging das Logistikcenter »C3 Bremen« für den Großkunden Mercedes-Benz in Betrieb.
Für das laufende Geschäftsjahr bleibe es schwierig, Vorhersagen zu treffen, so Dreeke. »Wir wissen und bereiten uns sehr intensiv darauf vor, dass die wirtschaftlichen Unsicherheiten eher weiter zunehmen werden.«
Die Hauptversammlung entlastete Aufsichtsrat und Vorstand mit großer Mehrheit und stimmte auch der Zahlung einer Dividende in Höhe von 0,28 € je Aktie für das Geschäftsjahr 2022 zu.
Auch der Aufsichtsrat wurde neu besetzt, da turnusmäßig die Amtszeit aller Mitglieder endete. Klaus Meier, geschäftsführender Gesellschafter von wpd Windmanager, wurde erneut als Vorsitzender gewählt.
Außerdem gehören dem Gremium an:
Christine Behle (verdi), Sonja Berndt und Ralf Finke (beide Betriebsrat BLG), Melf Grantz (Oberbürgermeister Bremerhaven), Peter Hoffmeyer (Vorsitzender des Aufsichtsrats Panta Re AG), Olof Jürgensen (Betriebsrat Eurogate Hamburg), Tim Kaemena (Leiter Personal BLG Handelslogistik), Wybcke Meier (Vorsitzende der Geschäftsführung TUI Cruises), Tim Nesemann (Vorstandschef Sparkasse Bremen), Hasan Özer (Betriebsrat Eurogate Bremerhaven), Thorsten Ruppert (Betriebsrat BLG AutoTerminal Bremerhaven), Claudia Schilling (Häfensenatorin Bremen), Dietmar Strehl (Finanzressort Bremen), Patrick Wendischn (Geschäftsführender Gesellschafter Lampe & Schwartze) sowie Ralph Werner (Gewerkschaftssekretär ver.di).