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Der Logistik-Konzern Rhenus übernimmt schrittweise zwei Terminals in den Niederlanden und soll den Umbau vom Kohleumschlag auf andere Güterarten nach vorne treiben.

Rhenus gab jetzt bekannt, dass ein Vertrag zur Übernahme der Rietlanden Terminals B.V.  unterzeichnet wurde.

Das Unternehmen betreibt zwei auf Massengüter wie Schrott und Kohle spezialisierte Terminals in Amsterdam und bietet darüber hinaus ergänzende Dienstleistungen von der Binnenschifffahrt bis zur Seefracht an.

Das 6.5 Hektar große Terminal im Amerikahaven wird gemeinsam mit einem langjährigen Vertragspartner für den Umschlag von Schrott genutzt. Das Terminal im Afrikahaven ist auf den Umschlag und das Mischen verschiedener Kohlesorten spezialisiert. Die Lagerkapazität beträgt 1,4 Mio. t auf einer Fläche von 30 Hektar. Darüber hinaus verfügt das Terminal über einen Gleisanschluss mit einer Ladekapazität von sechs Zügen pro Tag. »Wir bauen das Terminal im Afrikahaven zu einem Multi-User-Terminal mit Schwerpunkt auf Lagerung und Umschlag von umweltfreundlicheren Massengütern um«, so Peter van der Steen weiter.

Rhenus wird den Angaben zufolge zunächst einen Anteil von 49,99% vom derzeitigen Eigentümer Jera Global Markets übernehmen. Letztendlich soll es aber zu einer Komplettübernahme kommen. Die restlichen 50,01% will Rhenus im Jahr 2027 erwerben. Die Vereinbarung unterliegt den »üblichen Genehmigungen« und soll voraussichtlich noch 2023 abgeschlossen werden.

Rhenus baut Netzwerk aus

»Mit der Beteiligung stärkt die Rhenus Gruppe ihr europäisches Hafennetzwerk und baut die Terminals für eine kohlefreie Zukunft um«, heißt es in einer Mitteilung. Mit der Beteiligung an der Rietlanden Terminals B.V. will Rhenus sein Dienstleistungsportfolio in den Niederlanden um den Hafenumschlag und die Lagerung von Massengütern im Port of Amsterdam erweitern. Der Seehafen sei »ein bedeutender Logistikknotenpunkt mit zentraler Anbindung an alle wichtigen europäischen Märkte«.

Das Argument »kohlefreie Zukunft« spielt auf einen Strategieschwenk in Amsterdam an. Im Jahr 2017 hatte der eine Nachhaltigkeitsstrategie bekannt gegeben, die vorsieht, den Kohleumschlag bis 2030 zu beenden. Um die Zukunft der Terminals langfristig zu sichern, arbeiteten Jera Global Markets und Rietlanden seither gemeinsam an strategischen Optionen für die weitere Positionierung. Zentral dabei: Das Geschäft soll im Einklang mit den Unternehmenszielen und der Energiewende des Hafens stehen.

»Wir sind zuversichtlich, dass Rhenus den Erfolg der Rietlanden Terminals auch in Zukunft sichern wird – insbesondere ab 2030 und darüber hinaus, wenn der Kohleumschlag verboten ist«, sagte Justin Rowland, Chief Executive Officer von Jera Global Markets.

Mit Rietlanden in Amsterdam wird Rhenus bis 2027 die eigene Kapazität an Hafenterminalfläche in den Niederlanden verdoppeln. »Diese Investition ist eine hervorragende Möglichkeit für künftiges Wachstum im Port of Amsterdam und für den weiteren Ausbau unserer Präsenz in den Niederlanden neben unseren Multifunktionsterminals in Rotterdam«, erklärt Peter van der Steen, Managing Director bei Rhenus Port Logistics in den Niederlanden.