Rhenus
Die Abbildung zeigt, wie die Koppelverbände später einmal aussehen könnten (© Rhenus Partnership)
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Die Rhenus Gruppe hat einen dritten emissionsarmen Binnenschiffsneubau bestellt. Zwei Koppelverbände aus einem früheren Auftrag sind bereits im Bau.

Der Logistik-Konzern präsentierte auf der jüngst zu Ende gegangenen Messe »transport logistic« in München sein Konzept für eine nachhaltige Binnenschifffahrt der Zukunft. Alle drei Neubauten werden mit einer Kombination aus Wasserstoff-Brennstoffzelle, modernsten Stage-VI-Motoren und Elektrobatterien bestückt. Für das vorgesehene Einsatzgebiet sei das Konzept bislang einzigartig, hieß es.

Denn erstmals werden Binnenschiffe einer solchen Größe und Leistungsfähigkeit von einer skalierbaren und langlebigen Lithium-Ionen-Batterie in Kombination mit modernsten Stage-VI-Motoren und einer Brennstoffzelle auf Wasserstoffbasis angetrieben. Auch bei starker Strömung wie etwa auf dem Rhein lassen sich die neuen Flaggschiffe demnach zuverlässig und wirtschaftlich navigieren.

Die ersten beiden Neubauten waren im Juli vergangenen Jahres auf der Werft Den Breejen in den Niederlanden bestellt worden. Ihre Fertigstellung ist bis Ende des Jahres geplant. Nun kommt der Auftrag für eine dritte Einheit hinzu. Für den Bau des Gütermotorschiffs »Rhenus Ludwigshafen« läuft aktuell eine Ausschreibung.

Die »Rhenus Mannheim I+II« und die als dritte geplante Einheit »Rhenus Ludwigshafen« besitzen bereits am Werft eine Brennstoffzelle auf Wasserstoffbasis. Die »Rhenus Wörth I+II« ist als H2-ready ausgelegt – ihre Motoren lassen sich zu einem späteren Zeitpunkt auf einen Wasserstoffantrieb nachrüsten. Dabei liegen die Abgasgrenzwerte der eingebauten Stage-VI-Motoren deutlich unter jenen der in der Binnenschifffahrt üblichen Stage-V-Technologie.

Rhenus optimiert Neubauten für Niedrigwasser

Auch auf häufigere Trockenperioden und daraus resultierendes Niedrigwasser auf den Wasserstraßen reagiert das Unternehmen. Mittels optimierter Gewichtsverteilung und dem neuartigen Antriebskonzept verfügen die neuen Schiffskomplexe der Rhenus-Gruppe über eine gute Trimmlage und sind bereits ab einem Tiefgang von 1,20 m einsatzbereit.

»Unsere neuen Flaggschiffe mit diesel-elektrischem Antrieb benötigen im Vergleich zu herkömmlich angetriebenen Schiffen 30% weniger Kraftstoff. Mit Brennstoffzelle sind es sogar 84% weniger«, sagte Dirk Gemmer, Geschäftsführer von Rhenus Transport. »Wir haben das gesammelte Know-how innovativer Schiffstechnologien zusammengetragen, um voll funktionsfähige Schiffe zu bauen.«

Die beiden hybriden Schubverbände sollen künftig auf der Rheinschiene für Transporte zwischen den Standorten der Rhenus-Tochter Contargo zum Einsatz kommen. »Mit diesen innovativen Binnenschiffsneubauten können wir unsere trimodalen Lieferketten noch klimafreundlicher abbilden – mit E-Lkw, Ökostrom-betriebenen Bahnen und den emissionsarmen Binnenschiffen«, so Marcel Hulsker, Deputy CEO bei Contargo.