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Die deutsche Hafen-Wirtschaft verzeichnet im ersten Halbjahr einen Umschlagrückgang bei Containern und eine deutliche Steigerung bei flüssigem Massengut, das teilte der ZDS anlässlich seiner Jahrespressekonferenz gestern mit.

Von der Bundesregierung erwarten die Häfen eine ambitioniertere Hafenpolitik insbesondere im Hinblick auf die Energiewende und den Ausbau der Infrastruktur.

Angela Titzrath
Angela Titzrath ist Präsidentin des Zentralverbands deutscher Seehafenbetriebe

Angela Titzrath, Präsidentin des Zentralverbands der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS), hat gestern in Hamburg die Umschlagzahlen der deutschen Seehäfen im ersten Halbjahr vorgestellt.

In allen deutschen Seehäfen wurden in dieser Zeit rund 136,2 Mio. t. Güter umgeschlagen. Dies entspricht einem Rückgang um 4,1 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Beim stark konjunkturabhängigen Containerumschlag waren es etwa 6,3 Mio. TEU, also ein Minus von 13 %.

ZDS-Mitglieder treiben Sorgen um

Positiv entwickelte sich – aufgrund der zunehmenden Energieversorgung mit LNG über die Häfen nach dem russischen Stopp von Erdgaslieferungen per Pipeline – mit einer Steigerung von 28 % auf 22, 2 Mio. t hingegen der Umschlag von flüssigem Massengut. Die Passagierzahlen in der Kreuzfahrt legten mit 11,6 Mio. ein- und ausgestiegenen Menschen in den deutschen Seehäfen um 2,3 % wie bereits im Vorjahr ebenfalls zu.

Diese Halbjahrestatistik müsse Titzrath zufolge jedoch differenziert betrachtet werden. So sage die Angabe über die Menge in Tonnen beispielsweise wenig über die Anzahl und den Wert der umgeschlagenen Güter aus. »Aber insgesamt bereiten uns die negativen Zahlen im Güterumschlag Sorge und treiben die Seehafenbtriebe und ihre Beschäftigten um«, räumte sie ein. Diese Entwicklung resultiere jedoch vor allem aus externen Faktoren und sei vor allem Ausdruck der konjunkturell schwierigen Lage, die Privathaushalte wie Wirtschaft gleichermaßen treffe.